Der Schrecken war groß als sich bei einer Show des Zirkus Flic Flac im Januar plötzlich die Drahtseilkonstruktion löste und zwei Artisten aus dem ins Trudeln geratenen „Todesrad“ stürzten - einer aus ungefähr viereinhalb Metern Höhe. Grund für den Unfall war eine gerissene Ratsche, die eines der tragenden Drahtseile des Aufbaus spannte.
Die beiden Laufräder, die in einem Abstand von ungefähr vier Metern um eine Achse kreisen, gerieten in Schieflage und die Artisten wurden herausgeschleudert.
Was erschreckend aussah, verlief glücklicherweise glimpflich. Die beiden jungen Artisten aus Venezuela und Ecuador wurden bei dem Unfall am 6. Januar dieses Jahres kaum verletzt. Nach kurzen Krankenhausaufenthalten wurden sie entlassen und konnten bereits zwei Tage später wieder performen.
Flic Flac verzichtet in Dortmund auf das „Todesrad“
Ab dem 8. Dezember 2022 ist der Zirkus nun wieder mit seiner Weihnachtsshow an den Westfalenhallen - doch diesmal ohne das „Todesrad“.
Das Kunststück gilt als eine der gefährlichsten Nummern im Zirkus, da die Akrobaten ohne Sicherung Stunts auf einem mit hoher Geschwindigkeit kreisenden Objekt, teilweise in bis zu neun Metern Höhe, vollführen. Im Anschluss an den Unfall in Dortmund wurde der defekte Aufbau erstmal aus dem Verkehr gezogen, jedoch nur bis der Unfallhergang von Statikern überprüft und geklärt wurde.
„Das ‚Todesrad‘ gehört zu den vier starken Nummern, von denen zwei immer dabei sein müssen“, erklärte Flic-Flac-Geschäftsführer Uwe Struck damals gegenüber dieser Redaktion. „Wenn es nicht dabei ist, dann gibt es sofort jede Menge Beschwerdemails.“

Trotzdem zählt die Nummer dieses Mal nicht zu den Programmpunkten in Dortmund. Stattdessen erwarten die Besucher, Motocross-Stunts, Luftakrobatik unter der Zeltdecke, Tricksprünge auf der Slackline, Jonglage, Gummimenschen und vieles mehr. „Der Abend soll mit einer unterhaltsamen Mischung aus Artistik und Humor bestechen“, erklärt Pressesprecher Michael Mohr.
Dass das „Todesrad“ dieses Mal in Dortmund nicht dabei sei, bedeute aber nicht, dass es komplett aus dem Programm gestrichen wurde. „Den Programmpunkt gibt es immer noch und er lief im Sommer erfolgreich in Duisburg“, erklärt Michael Mohr. Man wolle diesmal einfach Abwechslung zur letzten Weihnachtsshow bieten.
Über defekte Technik würde man sich dabei nicht mehr sorgen, als sonst auch, so Mohr. „Die Sicherheitskonzepte entstehen in enger Zusammenarbeit mit den Artisten der einzelnen Acts und unterstehen einer ständigen Aktualisierung und Überprüfung.“
- Weitere Informationen und Tickets unter www.flicflac.de
- Termine in dieser Saison: 8. bis 25. Dezember donnerstags bis sonntags, ab dem 26. Dezember täglich
- Ort: Rheinlanddamm 200
- Ticketpreise: 29,00 Euro, ermäßigt ab 24,00 Euro
„Todesrad“-Artist: „Ich hab Gott gedankt, dass nichts Schlimmeres passiert ist“
Nach Unfall bei Flic Flac: Zirkus zieht „Todesrad“ aus dem Verkehr
Sturz vom Todesrad: Ermittlungen im Dortmunder Flic-Flac-Unfall