Der passionierte Müllsammler Heiko Jäger und sein Team hatten am Wochenende unliebsamen Kontakt zur Polizei. Und das kam so: Am Sonntag (13.8.) war Jäger mit einigen Mitstreitern unterwegs in dem Wäldchen zwischen Scharnhorst und Hostedde, um einen Müllberg zu beseitigen, den offenbar ein Obdachloser, der dort zeitweise gehaust hatte, zu entsorgen.
Unter anderem fanden sich dort zehn Einkaufswagen, teilweise gefüllt mit Glas, und eine, so Jäger, schier unglaubliche Menge an Abfall. Weil die Ehrenamtler den Müll zunächst an einer Stelle zusammenstellten, um ihn von dort später abzutransportieren, nahmen die Anwohner offenbar an, dass es sich bei ihnen um die Verschmutzer handelte und informierten die Polizei. Jäger sagt: „Aber irgendwie ist das doch verkehrte Welt, warum haben die Anwohner nicht schon vorher bei der Polizei angerufen oder sich der Situation angenommen?“ Nach seiner Schilderung wussten die Anwohner von den Zuständen im Wald und konnten sogar die Person beschreiben, die dafür verantwortlich sein soll.
Unverständlich sei ihm, so Jäger, warum ihn die Anwohner nicht angesprochen, sondern lediglich beobachtet haben. Als Jäger seinerseits die Anwohner angesprochen habe, sei keine Reaktion gekommen.
Das Missverständnis konnte schnell aufgeklärt werden, und Jäger einigte sich mit der Polizei, dass er künftig solche Müllsammelaktionen vorher ankündigt. Ansonsten haben die Beamten laut Jäger sehr positiv auf das Engagement der Gruppe reagiert und sich bedankt. Eine Entschuldigung für das Missverständnis oder ein Dank von den Anwohnern sei nicht gekommen. Allen Müll haben Jäger und seine Helfer übrigens nicht mitnehmen können – auch weil die Glascontainer im Umkreis überfüllt waren. Sie haben der EDG den zurückgelassenen Müll gemeldet.

Der Dortmunder Heiko Jäger ist bereits des Öfteren mit seinen Müllsammelaktionen in die Schlagzeilen gekommen. Auch bei der EDG ist er bekannt und dort offiziell als „Müll-Pate“ registriert. Ihm liege eben die Umwelt am Herzen, sagt er. Wilde Müllkippen seien ihm ein Dorn im Auge. Immer wieder meldet er solche Ansammlungen von Müll per Dreckpetze-App an die EDG. Kühlschränke, die seit Monaten an unzugänglichen Stellen lagen, oder Stapel von Autoreifen gehören beispielsweise zu seiner Ausbeute.
Manchmal sind es ungeklärte Grundstücks-Besitzverhältnisse, die nicht immer gleich für eine Lösung solcher Probleme führen. Auf Privatgrund darf die EDG nichts entsorgen.
Heiko Jäger wünscht sich von seinen Mitmenschen mehr Achtsamkeit und weniger Ignoranz.
Heiko Jäger kämpft gegen Müllmassen: Er ist sauer, weil niemand sonst sich zuständig fühlt
Wilde Müllkippe in Dortmund: Reinigung scheiterte zunächst aus kuriosem Grund
Umweltaktivist: EDG beseitigt „wilde Müllkippen“ nicht schnell genug