Zwei Beschuldigte - ein Dortmunder (57) und ein Kamener (48) - stehen im Zentrum von umfangreichen Ermittlungen der Kriminalpolizei Unna und der Staatsanwaltschaft Dortmund.
Wegen gewerbs- und bandesmäßigen Betrugs wurden am Mittwoch, 29. November, mehrere Objekte durchsucht, darunter die Wohnadresse der Dortmunders und andere Objekte in Bergkamen, Kamen und Hamm, so der zuständige Dortmunder Staatswalt Henner Kruse.
Unfallautos mangelhaft repariert
Die Beschuldigten stehen im Verdacht, sogenannte „Schrottfrisierungen“ vorgenommen zu haben. Dabei sollen sie Fahrzeuge mit Totalschaden aus den USA, die in Osteuropa aufbereitet und manipuliert wurden, in Deutschland über Onlineplattformen zum Verkauf angeboten haben.
Die Masche erklärt Kruse wie folgt: „Die kaufen Autos an, die einen Unfallschaden haben. Die Autos wurden nur schlecht repariert und der Tacho wird zurückgedreht. Diese Mängel werden den Käufern dann bewusst verschwiegen - so ist der Verkaufspreis deutlich höher als der tatsächliche Wert.“
Der Dortmunder betreibt zwei Gewerbe in Bergkamen, er handelt mit gebrauchten Kraftfahrzeugen, so Kruse.
Bei den mangelhaft reparierten Fahrzeugen handelte es sich nicht um Luxus-Karossen, sondern alltägliche Modelle aus der Mittelklasse. Als Beispiel nennt Kruse den VW Tiguan oder einen Ford Galaxy.
Dortmunder zunächst festgenommen
Der Hauptbeschuldigte aus Dortmund konnte im Rahmen des Einsatzes im Bereich Witten festgenommen werden. Sein mitgeführtes Fahrzeug wurde sichergestellt. Während der Durchsuchungsmaßnahmen erfolgte eine weitere Festnahme eines 48-jährigen Kameners.
Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei mehrere Fahrzeuge, einen fünfstelligen Bargeldbetrag und weitere Beweismittel sicher.
Haftrichter vorgeführt
Während der 48-Jährige nach Durchführung polizeilicher Maßnahmen wieder entlassen wurde, wurde der Dortmunder am Donnerstag einem Haftrichter vorgeführt, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Dieser erlies keinen Untersuchungshaftbefehl. Beide Männer befinden sich wieder in Freiheit.
Die Ermittlungen zum Verfahren dauern an, so die Staatsanwaltschaft.
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