Drogenszene in Dortmund Polizei und Ordnungsamt werden das Problem nicht lösen

Drogenszene in Dortmund: Polizei und Ordnungsamt werden das Problem nicht lösen
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Drogenszene in Dortmund: Polizei und Ordnungsamt werden das Problem nicht lösen

Es ist ein einziges Dilemma, das sich aktuell mit der Drogenszene in der Dortmunder City abspielt. Dilemmata haben leider das Problem: Man wird immer etwas falsch machen.

Polizeipräsident Gregor Lange hat recht, wenn er sagt, dass Platzverweise und Strafanzeigen solche Suchtprobleme nicht lösen werden. Eine Geldstrafe hält niemanden vom Konsum ab, der täglich 60 Euro in zwei Stunden verraucht. Auch Gefängnisstrafen sind kein Entzug. Aus dem Umfeld des Drogenkonsumraums ist zu hören, dass Menschen nach ihrer Haft sofort wieder dort aufschlagen. Das Problem ist also nur aufgeschoben.

Dass Ordnungsamt und Polizei nicht einfach tatenlos zusehen können, ist gleichzeitig genauso verständlich.

Kontrollen direkt vorm Konsumraum sind kontraproduktiv

Doch die Kontrollen sollten nicht direkt vor dem Café Kick stattfinden. Der Drogenkonsumraum muss ein Schutzraum bleiben. Kontrollierter Konsum mit sauberen Utensilien rettet Leben und ermöglicht Sozialarbeitern auf Abhängige einzuwirken. Die Gier treibt die Suchtkranken zum Crack.

Im schlimmsten Fall vertreiben die Kontrollen aber die Abhängigen von dem Ort, der sie für eine Zeit von der Straße holt und in andere Bereiche der Stadt. Dort konsumieren sie weiter.

Gemeinsam müssen die Institutionen versuchen, dieses Problem anzugehen und es nicht zu verdrängen. Eine Lösung hat niemand in der Schublade, sonst wäre sie in anderen Städten angewandt worden. Alle Beteiligten sollten sich auf einen langen Atem einstellen und auf Kompromisse. Eine Sache sollten wir dabei nicht vergessen: Es geht um Menschen.

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