Die beiden einzigen Drachen aus Hörde: In einer Ausstellung über den rheinisch-westfälischen Adel kommen die beiden Wasserspeier groß raus. © Heimatverein
Kunstschätze
Prunkvolle Adels-Ausstellung in Essen: Zwei Drachen aus Hörde werden berühmt
Die Zunge herausgestreckt, die Schnauze unwirklich verlängert: Die beiden Wasserspeier in Form von Drachenköpfen sind durchaus beeindruckend. Jetzt bekommen sie eine große Bühne.
Sie sind nur eine Leihgabe, das betonte Historiker Willi Garth noch einmal explizit. Schließlich sind die beiden Drachenköpfe, fast schon die „Haustiere“ des Hörder Heimatvereins. Hier schützen sie die Ausstellung vor bösen Mächten und Dämonen.
2003 tauchten die Drachen wieder auf
Die kunstvoll hergestellten Drachenköpfe aus Kupfer hatten einmal ihren Platz an der Hörder Burg. Irgendwann, im Zuge der Renovierung des Turms, sind die beiden Fabelwesen dann verschwunden. Aber kein Kupferdieb hat sich die beiden unter den Nagel gerissen, sondern ein aufmerksamer Bürger, der die beiden Wasserspeier bei den Garths vor die Haustür legte – 2003 war das.
An dem Erker unterhalb der Sonnenuhr (Mitte des Turms) waren die beiden Wasserspeier einmal angebracht. Das Foto stammt aus dem Jahr 2006. © Archiv
Und jetzt kommen die beiden einzigen Hörder Drachen noch zu spätem Ruhm. Denn sie wandern als Leihgabe nach Essen in das Ruhrmuseum. Hier läuft bis zum 24. April noch die Ausstellung mit dem Titel „Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr.“ Gezeigt werden mehr als 800 Objekte aus rund 160 Museen, Archiven, Bibliotheken und Privatsammlungen. Zusammen haben sie einen Versicherungswert von knapp 30 Millionen Euro.
Und mittendrin die beiden Drachen aus Hörde. Aber was haben die Drachen mit dem Adel zu tun? Also so richtig erst einmal nichts. Zwar war die Hörder Burg auch einmal Adelssitz des Grafen von der Mark, „aber so alt sind die beiden nicht“, sagt Willi Garth. Um die 100 Jahre mögen die kunstvollen Wasserspeier auf dem Buckel haben.
Wasserspeier sind nicht wieder an ihren Platz gekommen
Aber da die kupfernen Kunstwerke eben einmal an der Burg angebracht waren, hatten sie sich die Teilnahme an der Adels-Ausstellung dennoch redlich verdient. Und warum sind die Drachen nicht mehr an der Burg? „Vermutlich gab es daran kein großes Interesse. Ich habe die Wasserspeier während des Umbaus der Stadt angeboten, da ist aber keiner drauf eingegangen“, sagt Willi Garth.
Und nun haben sie ihren großen Auftritt im Ruhrmuseum. Neben dem Prunkharnisch Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve-Berg aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, bedeutenden Kulturschätzen adeliger Frauen aus der Essener Domschatzkammer, dem Porträt der Essener Fürstäbtissin Franziska Christine, wertvollen Tapisserien und einem Löwenfell aus dem ehemaligen Löwenpark des Grafen von Westerholt in Gelsenkirchen.
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