Jede Menge Baustellen, wie hier an der Kreuzung Ophoff, hat das Tiefbauamt unter der Leitung von Sylvia Uehlendahl auf dem Programm.

Jede Menge Baustellen, wie hier an der Kreuzung Ophoff, hat das Tiefbauamt unter der Leitung von Sylvia Uehlendahl auf dem Programm. © Oliver Volmerich

Dortmunds großer Baustellen-Überblick: Was verschwindet bald - und was kommt dazu?

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Dortmunds Innenstadt gleicht stellenweise einem Baustellen-Teppich. Während ein Riesen-Projekt fast fertig ist, warten schon die nächsten großen Arbeiten. Unser großer Überblick.

Dortmund

, 17.06.2022, 04:40 Uhr / Lesedauer: 3 min

Wer mit dem Auto oder auch dem Fahrrad in der Innenstadt unterwegs ist, erlebt schon seit längerer Zeit einen regelrechten Hindernis-Parcours. Denn es gibt eine Vielzahl an Baustellen.

Und das wird sich auch in nächster Zeit nicht ändern, wie die Mitglieder des Mobilitätsausschusses des Rates am Dienstag erfuhren. Auf Antrag der CDU stellten Sylvia Uehlendahl als Leiterin des Tiefbauamtes und Bastian Stegemann von Energieversorger DEW21 aktuelle und künftige Baumaßnahmen in der Innenstadt vor.

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Bastian Stegemann hatte immerhin eine gute Nachricht im Gepäck. Er ist Projektleiter für den Ausbau des klimafreundlichen Fernwärmnetzes von DEW, der schon seit 2018 läuft. „Inzwischen haben wir über 90 Prozent des Bauvolumens umgesetzt, haben noch wenige Monate Bauzeit vor uns“, berichtete er im Ausschuss.

Einige aktuelle DEW-Baustellen stehen auch kurz vor dem Abschluss. Die Querung der Ruhrallee in Höhe Südbad läuft bis Anfang Juli, die Arbeiten in der Feldstraße östlich des Heiligen Wegs bis Mitte Juli, berichtete Stegemann.

"Grüne Wärme" verspricht DEW21 mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes in der Innenstadt.

"Grüne Wärme" verspricht DEW21 mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes in der Innenstadt. © Oliver Volmerich

Noch etwas länger dauert es im Herzen der City etwa bei der Querung der Kampstraße und dem Bau der Fernwärme-Leitung rund um die DEW-Zentrale in Kleppingstraße, Olpe und Rosental. Die Baustelle werde noch bis zum Spätherbst dauern, kündigte der DEW-Projektleiter an.

Immerhin: Eine Vollsperrung der Kleppingstraße ist nicht mehr geplant. Bis Jahresende ziehen sich auch noch die Bauarbeiten im Bereich Geschwister-Scholl-Straße und Schwanenwall.

In der Baugrube an der Klosterstraße wurden Skelette und Knochen von 16 verschiedenen Menschen gefunden.

In der Baugrube an der Klosterstraße wurden Skelette und Knochen von 16 verschiedenen Menschen gefunden. © Thiel

Verzögern werden sich auf jeden Fall die Arbeiten in der Klosterstraße, wo die Archäologen, die alle Bauarbeiten begleiten, auf einen historischen Friedhof gestoßen sind. „Wir rechnen mit einer Zeitverzögerung von etwa fünf Wochen. Und das kann mit weiteren Skeletten, die freigelegt werden, noch länger werden“, erklärte Stegemann. Das Gesamtprojekt Fernwärme-Netz werde dadurch aber nicht verzögert.

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Doch auch wenn das Fernwärme-Netz für die Innenstadt, das in späteren Jahren erweitert werden soll, fertig gestrickt ist, wird es noch reichlich Baustellen im Stadtzentrum geben, wie Tiefbauamts-Leiterin Sylvia Uehlendahl im Ausschuss deutlich machte.

Märkische Straße wird Großbaustelle

Ein Schwerpunkt liegt dabei in der südlichen Innenstadt, wo es zwischen Ruhrallee, Märkischer Straße und Heiligem Weg gleich mehrere Bauvorhaben gibt, die sich zum Teil mit DEW-Baustellen und Kanalbau mischen. Zur Koordinierung der Baustellen wurde ein komplexes Szenario ermittelt, das auch Veranstaltungen und BVB-Heimspiele mit einbezieht, erläuterte Sylvia Uehlendahl.

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Klar ist: „Ohne Beeinträchtigungen für den Verkehr wird es nicht gehen“, betonte die Tiefbauamtsleiterin. Das gilt besonders für die Märkische Straße, die im Herbst zur Großbaustelle wird. Sie bekommt einen neuen, lärmreduzierenden Asphaltbelag.

Geplant sind die Arbeiten abschnittsweise ab Oktober 2022 bis ins erste Quartal 2023, kündigte Sylvia Uehlendahl an. Der Verkehr werde dann teilweise einspurig geführt, an sechs Wochenenden werden auch Vollsperrungen nötig sein.

Zum Nadelöhr ist jetzt schon die Ophoff-Kreuzung mit der Zufahrt von der Märkischen Straße zur B1 geworden. „Hier muss die gesamte Brückenplatte saniert werden“, berichtete Sylvia Uehlendahl. Aktuell laufen bereits Arbeiten an der westliche Brückenplatte, wo die Wendeschleife schon seit Jahren gesperrt ist.

Fußball-EM als großes Ziel

Die Hauptarbeiten an der Kreuzung, die völlig neu geordnet wird und die auch mit der Nachrüstung von Aufzügen für die Stadtbahn-Station Märkische Straße verbunden ist, werden aber erst nach der Fußball-Europameisterschaft 2024 stattfinden. Denn die sind nicht in einem Jahr zu erledigen, erklärt die Amtsleiterin.

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Bis zur Fußball-EM im Juni 2024 muss auf jeden Fall der Neubau der 9,9 Millionen Euro teuren Fuß- und Radwege-Brücke von der Lindemannstraße über die B1 erledigt sein, die für eine barrierefreie Anbindung des Stadions sorgen soll. Vorbereitende Arbeiten laufen bereits, ebenso erste Ausschreibungen. Nach dem Abriss der alten Brücke wird es für längere Zeit Umwege für den Rad- und Fußverkehr geben, so Uehlendahl.

Tunnel wird erneuert

Und auch DEW baut im Vorfeld vorsorglich schon an einer neuen Fernwärmeleitung, die auch die B1 unterqueren wird. Hierzu musste seit dem 6. Juni in Höhe des Max-Ophüls-Platzes die äußere Fahrspur in Fahrtrichtung Bochum gesperrt werden. Seit dem 13. Juni ist in Fahrtrichtung Unna zusätzlich eine Fahrspur gesperrt. Ab dem 20. Juni muss der Fußweg auf dieser Seite gesperrt werden.

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Ebenfalls zeitlich verbunden mit der EM ist die Erneuerung des Tunnels Ardeystraße, deren Fliesenwand erneuert werden muss beziehungsweise durch eine Metallverkleidung ersetzt wird. Dafür sind erste Aufträge vergeben, berichtete Sylvia Uehlendahl. Baustart soll Ende August sein. „Der Verkehr wird aufrechterhalten.“ Zeitziel für die 2,62 Millionen Euro teure Erneuerung des Tunnels ist Ende 2023.

Eher kleinteilig sind die Arbeiten für das neue 6,62 Millionen Euro teure Parkleitsystem, für das nach und nach an verschiedenen Stellen neue Technik und Schilder installiert werden. Sperrungen wird es an den verschiedenen Stellen nur immer für wenige Tage geben, kündigt Sylvia Uehlendahl an.

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Und dann gibt es da noch ein ganz besonderes Problem: Fünf Bombenverdachtspunkte, die im Bereich aktueller oder künftiger Baustellen liegen. Hier muss nun sondiert werden, ob dort tatsächlich Bombenblindgänger aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs liegen.

Betroffen sind die Märkische Straße in Höhe Sparkasse und in Höhe Wenkerstraße, die Ruhrallee, Südwall und Kleppingstraße. Sollten hier Entschärfungen nötig sein, stünden wieder größere Evakuierungsaktionen an.

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