Dortmunds Flughafen-Chef Udo Mager geht vorzeitig von Bord

Airport Dortmund

Paukenschlag am Airport: Flughafen-Chef Udo Mager zieht sich 2020 und damit drei Jahre vor Vertragsende in den Ruhestand zurück. Ende 2019 soll die Nachfolge geklärt sein.

Dortmund

, 13.09.2019, 16:01 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Chef des Dortmunder Flughafens, Udo Mager, geht Mitte 2020 unerwartet früh in Rente.

Der Chef des Dortmunder Flughafens, Udo Mager, geht Mitte 2020 unerwartet früh in Rente. © Hans Jürgen Landes (Archivbild)

So hat man Udo Mager, Ex-Wirtschaftsförderer der Stadt und seit Juli 2013 Geschäftsführer am Flughafen, noch nie erlebt. Mit stockender Stimme und sichtlich bewegt, kündigte Mager am Freitag (13.9.) bei einem Pressegespräch in der Zentrale des Flughafen-Gesellschafters DSW21 seinen Rückzug an.

Er befinde sich seit längerer Zeit in ärztlicher Behandlung, sagte Mager. Nun habe er eine Diagnose erhalten, „die ich ernst zu nehmen habe." Es sei „nicht lebensbedrohlich“, stellte Mager klar, bat aber, von Fragen abzusehen.

„Es tut mir leid und auch weh“, sagte der Airport-Geschäftsführer, der zuvor die rund 400 Flughafen-Mitarbeiter ins Bild gesetzt hatte. „Ich hätte die Aufgabe sehr gerne weiter ausgeübt.“

Ende Juni 2020 wird Mager im Alter von 64 Jahren in den Ruhestand gehen, drei Jahre vor Auslaufen seines Vertrages 2023. Bereits Ende 2019 soll die Nachfolge geklärt sein. Eine Personalberatungsfirma soll Kandidaten liefern.

Kommt nun die CDU am Airport zum Zuge?

Die Auswahl trifft eine fünfköpfige Kommission, die sich aus Mitgliedern des Aufsichtsratspräsidiums am Flughafen zusammensetzt. Offen ist, ob von Seiten der Stadt Wirtschaftsförderer und Flughafen-Aufsichtsrat Thomas Westphal einen Platz belegt oder OB Ullrich Sierau einen Sitz beansprucht, um die Personalsuche zu begleiten.

Klar ist: Der Vorschlag der Kommission muss vom Flughafen-Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung akzeptiert und beschlossen werden. „Es wird ein transparentes Verfahren“, kündigt Stadtwerke-Chef Guntram Pehlke an.

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In der Politik wird bereits spekuliert, der Abschied von Mager (SPD) könne genutzt werden, den Posten mit einem CDU-Nachfolger zu besetzen. Gefragt, welche Voraussetzungen der oder die Neue aufweisen müsse, sagte Pehlke: Gesucht werde eine „Persönlichkeit, die unternehmerisch denken kann.“ Zudem müsse der oder die Kandidatin „mit Stadt, Land und Bund“ vernetzt sein, Mitarbeiter begeistern und kommunale Zusammenhänge und Entscheidungswege kennen.

Mit Magers Wechsel verliere der Airport einen „absoluten Fachmann“, sagte Pehlke, der dem Noch-Flughafenchef eine gute Bilanz ausstellte: Während Magers Amtszeit seien die EU-Verfahren abgeschlossen und der Airport als „landesweit bedeutsam“ hochgestuft worden.

"Nicht mit Ängsten der Mitarbeiter spielen"

Zudem sei es gelungen, das für die EU relevante Betriebsergebnis auf zuletzt minus 1,9 Millionen Euro zu drücken. Damit sei der Airport seinem Ziel deutlich nähergekommen, bis Ende 2023 ein „ausgeglichenes EU-Betriebsergebnis zu erreichen.“ Nicht allein, dass die Passagierzahlen auf 2,3 Millionen gestiegen seien – mit einem Plus von 21 Prozent im ersten Halbjahr 2019 sei Dortmunds Flughafen einer der am stärksten wachsenden Verkehrsflughäfen überhaupt.

Deutliche Worte richteten Pehlke und Mager an den Grünen-Bundestagsabgeordneten Oliver Krischer. Er hatte vor einigen Wochen vorausgesagt, der Airport werde im Falle einer Regierungsbeteiligung der Grünen im Bund aufgrund der Subventionspolitik „keine Perspektive“ haben. „Das ist verantwortungslos“, schimpfte Pehlke und verwies auf das jahrelange Prüfverfahren der EU. „Wenn Herr Krischer selber nachprüfen möchte – bitte sehr.“

Auch Mager warnte davor, „Sachargumente durch Polemik abzulösen.“ Der Airport stehe auf sicheren Füßen und sei aus NRW nicht wegzudenken. Es sei nicht fair, mit Ängsten der Mitarbeiter zu spielen.

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