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Dortmunds City am 4. Adventssamstag: Es gibt eine Oase im Corona-Lockdown
Corona-Lockdown
Der vierte Adventssamstag ist eigentlich klassischer Einkaufssamstag. Doch in der Dortmunder City sorgte der Lockdown für fast leere Straßen. Es gab aber auch Händler, die zufrieden waren.
Man kann es sich leicht ausmalen. Ein vierter Adventssamstag bei strahlendem Sonnenschein. Da stauen sich spätestens am Mittag die Autos vor den Parkhäusern und auf Westen- und Ostenhellweg ist kaum ein Durchkommen.
Ganz anders das Bild in diesem Jahr. Menschenleer sind Westen- und Ostenhellweg zwar nicht. Doch der spärliche Passanten-Strom erinnert eher an Sonntagsspaziergänge statt an Weihnachtseinkauf. Der ist auch kaum möglich. Denn wegen des seit dem 16. Dezember geltenden Corona-Lockdowns sind die Geschäfte fast alle geschlossen.
Fast alle. Am Nebeneingang des Karstadt-Hauses weist ein Schild auf die geöffnete Lebensmittel-Abteilung im Untergeschoss hin. Gegenüber ist die Tür der Mayerschen Buchhandlung einen Spalt geöffnet, um bestellte Bücher abholen zu können. Drogerien, Optiker, Apotheken - auch sie haben geöffnet. Aber der Andrang hält sich in Grenzen. Wenn sich vor dem Eingang kleine Schlangen bilden, hat das eher mit Corona-Abstand zu tun als mit übervollen Geschäften.
Auch die Weinhandlung Hilgering darf weiter verkaufen, ebenso wie der Süßwaren-Discounter schräg gegenüber. Doch es verlieren sich hier am oberen Westenhellweg nur wenige Einkaufsbummler.
Fast menschenleere Thier-Galerie
Fast menschenleer ist es in der Thier-Galerie, wo nur wenige Geschäfte auf Kunden warten - aus dem Starbucks klingt trotzig amerikanische Weihnachtsmusik, im Untergeschoss wartet man bei Oil & Vinegar auf Geschenkekäufer mit Hang zu kulinarischen Genüssen.
„Es ist schon etwas trostlos, wenn man über den leeren Westenhellweg geht“, stellt Tobias Heitmann als Vorsitzender des Cityrings fest. Auch seine Galerie am Hansaplatz muss an diesem Samstag geschlossen bleiben.
Wochenmarkt sorgt für Leben
Dabei herrscht vor den Türen durchaus Leben. Der Wochenmarkt zieht viele Einkaufsbummler an - wie eine Oase des Lebens im Corona-Lockdown. „Es war richtig viel los“, freut sich Niels Schulte als Sprecher der Marktbeschicker. „Viele Leute sind wohl froh, nach draußen an die frische Luft zu kommen.“
Corona-Abstand ist aber zwischen den Marktständen jederzeit möglich. Und am frühen Nachmittag ebbt der Besucherstrom auch schon deutlich ab. „Wir werden heute etwas früher abbauen“, kündigt Schulte an. In der kommenden Woche hoffen die Markthändler auf dem Hansaplatz am Mittwoch noch einmal auf Einkäufer für die Weihnachstage.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
