Dortmunder wollen eigene Gastro-Kette aufbauen

Neuer Grill-Store eröffnet im Kreuzviertel

Es sind große Pläne, die Torsten Gralla und Kay Fräder verfolgen: Die zwei Dortmunder wollen aus ihrer Burger- und Pommesbude "Grill-Store" eine eigene Gastro-Kette machen. Im Kreuzviertel eröffnet nun die dritte Filiale. Bald kommt von ungewöhnlicher Seite Unterstützung.

DORTMUND

, 27.03.2018, 05:41 Uhr / Lesedauer: 2 min
Torsten Gralla und sein Team legten am Montag noch letzte Hand an die Innenausstattung des neuen Grill-Stores im Kreuzviertel. Sein Geschäftspartner Kay Fräder stand derweil in der Filiale in Kirchlinde in der Küche.

Torsten Gralla und sein Team legten am Montag noch letzte Hand an die Innenausstattung des neuen Grill-Stores im Kreuzviertel. Sein Geschäftspartner Kay Fräder stand derweil in der Filiale in Kirchlinde in der Küche. © Stephan Schütze

Noch wird fleißig gewerkelt in den Räumen des Grill-Stores an der Ecke Arnecke-/Wittekindstraße im Kreuzviertel: Die Bilder hängen noch nicht, die Küche und die Bartische fehlen auch. 

Torsten Gralla steht an diesem Montagmittag inmitten des Trubels und lächelt zufrieden. Der Grill-Store ist das Baby des 45-Jährigen, und es wächst und gedeiht prächtig: Erst 2015 hatten Gralla und sein Partner Kay Fräder den ersten Laden in Kirchlinde aufgemacht, 2017 folgte das zweite, bedeutend größere Geschäft in Wickede, jetzt Geschäft Nummer drei im Kreuzviertel. Wenn alles gut geht, eröffnet es Mittwochabend.

Speisekarte wie eine Pommesbude

Die Grill-Stores folgen immer dem gleichen Konzept: Viel Holz bei der Einrichtung, an den Wänden aus Europaletten zusammengebaute Regale, warme, indirekte Beleuchtung, dazu unaufdringliche 80er- und 90er-Jahre-Musik. Auf der Speisekarte: Große Burger mit 200 Gramm Fleisch, Schnitzel, Pommes, Currywurst. "Von der Karte her sind wir 'ne Pommesbude", sagt Gralla. Aber eben nicht eine aus der Schmuddelecke, mit dem Geruch von jahrzehntealtem Fett in abgeranzten Sitzecken, sondern mit familienfreundlicher Atmosphäre und frischen Zutaten aus der Region.

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Die Expansion des Konzepts nimmt weiter Fahrt auf: Parallel zum Laden im Kreuzviertel laufen die Bauarbeiten für einen vierten Grill-Store in Lünen. Auch im Kaiserstraßenviertel suchen die beiden Gastronomen ein Ladenlokal. Und im Sommer soll eine weitere Filiale in Essen eröffnen. Es entsteht eine eigene kleine Gastro-Kette. "Bis Ende des Jahres werden wir wohl hundert Mitarbeiter haben", sagt Gralla.

Eigene Doku-Serie auf RTL II

Dabei können Gralla und Fräder bald auch auf mediale Schützenhilfe bauen: Der TV-Sender RTL II hat eine Doku-Reihe über die beiden Gastronomen gedreht, die in den kommenden Monaten ausgestrahlt werden soll.

Wie sehr das bei der Eigenvermarktung helfen kann, zeigt das Beispiel der beiden Dortmunder Auto-Experten Sidney Hoffmann und Jean Pierre Kraemer. Sie erlangten mit der Serie "Die PS-Profis" auf dem Sender Sport1 Kult-Status und haben mittlerweile kleine Internet-Imperien in der Tuning-Szene.

Burger-Hype klingt langsam ab

Der Erfolg des Grill-Stores ist nicht zu trennen von dem Burger-Hype, der vor ein paar Jahren über die deutsche Gastronomie hereinbrach. Plötzlich schossen in allen größeren deutschen Städten Läden aus dem Boden, die hochwertige, ausgefallene (und oft höherpreisige) Burger anboten. Davon profitierte auch der Grill-Store: "70 bis 80 Prozent unserer verkauften Gerichte sind Burger", sagt Gralla.

Doch wie viele Burger-Läden verträgt eine Stadt? So gibt es allein im Kreuz- und Klinikviertel drei, neben dem neuen Grill-Store das Buffalo Beef und Food Brother (letzterer hat auch bereits mehrere Läden). "Der Markt ist gesättigt", meint der Dortmunder Gastronomieberater Daniel Östrich, der unter anderem das Gin-Festival am Dortmunder U organisiert. Für ihn ist der Burger-Hype bereits am Abklingen. "Der Höhepunkt war so etwa vor zwei Jahren."

Gralla: Burger werden bleiben

Gralla macht das keine Sorgen: "Das ist kein Trend mehr, sondern Standard. Burger werden bleiben." Und selbst wenn er sich irren sollte, sieht er seine kleine Kette gut aufgestellt: "Da sind wir flexibel, dann schwenken wir eben auf Schnitzel oder Steaks um."

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