Dortmunder Weihnachtsmarkt in Gefahr: Schausteller leiden in der Krise

© Stephan Schütze

Dortmunder Weihnachtsmarkt in Gefahr: Schausteller leiden in der Krise

rnCoronavirus in Dortmund

Für die Dortmunder Schausteller ist die Sommerplanung zusammengebrochen. Und auch der Dortmunder Weihnachtsmarkt gerät mit jedem Tag weitere Einschränkungen zunehmend in Gefahr.

Dortmund

, 17.04.2020, 08:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Keine Traditionskirmes, kein Dorffest, keine Budendörfer in diesem Sommer: Diese Botschaft der Beratungen zwischen der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten am Dienstag (14.4.) hat die Dortmunder Schausteller hart getroffen.

Mit kurzfristigen Lockerungen hatte Patrick Arens, Vorsitzender des Schaustellerverbands Rote Erde, zwar nicht gerechnet. „Aber wir müssen uns jetzt erstmal sammeln. Die ganze Planung ist zusammengebrochen. Das macht allem, was wir tun, den Garaus“, sagt Arens.

30 Kirmes- und Fest-Veranstaltungen in Dortmund sind betroffen

Rund 30 Veranstaltungen wären nach jetzigem Stand bis Ende August in Dortmund betroffen. Es träfe Traditionsveranstaltungen wie die Huckarder „Pfingshuekke“ oder die Kirmes-Feste in der City und kleinere Stadtteilfeste.

Und damit eine große Anzahl an Unternehmen, die mit solchen Veranstaltungen verbunden sind, seien es die Fahrgeschäftbetreiber, Technikfirmen oder das Reinigungsteam.

„Dahinter stecken Generationen von Arbeit“, sagt Patrick Arens, der als Vizepräsident des Schausteller-Bundesverbands gerade mit vielen Sorgen konfrontiert wird.

Krise gefährdet die Planungen für den Weihnachtsmarkt

Er plädiert dafür, dass nun auch Schausteller, Eventer und Festival-Veranstalter von staatlichen Zuschüssen profitieren sollten. „Die Branchen, die jetzt Probleme bekommen, sind klar definiert“, sagt Patrick Arens.

Die Coronakrise im Frühjahr könnte auch Auswirkungen auf Dortmunds größtes und beliebtestes Innenstadt-Fest haben: den Weihnachtsmarkt im Dezember. Oder die Weihnachtsstadt, wie der offizielle Name seit 2019 lautet.

„Das gefährdet die Planungen“, sagt Patrik Arens. „Mit Gesichtsmasken oder Ähnlichem kann ich mir unsere Feste im Moment schwer vorstellen.“ Der Schutzraum, der pro Person gerade in Schulen hochgerechnet werde, sei auf einen Markt in der gesamten Innenstadt nicht anwendbar.

Patrick Arens: „Wir könnten in einem Tag eine Kirmes aufbauen.“

Mitte Mai sind die Gespräche mit der Stadt Dortmund über die Zukunft angesetzt. Sollten Veranstaltungen unter bestimmten Auflagen doch erlaubt werden, „könnten wir in einem Tag eine Kirmes aufbauen“, sagt Arens. „Aber es ist im Moment auch einfach nicht die Stimmung dafür. Die Gesundheit ist das Wichtigste.“

Dennoch prüfe man, ob „mobile Freizeitkonzepte“ eine Möglichkeit sein können, zumindest Einnahmen zu erzielen. „Aber die Alternativen müssen auch finanzierbar sein und es sollte keinen Aktionismus geben“, sagt Patrick Arens.

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