Verstärkte Kontrollen in Dortmunds City Polizeipräsident nimmt auch den Weihnachtsmarkt in den Blick

Polizeipräsident Gregor Lange: Kontrolldruck in der City wirkt
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Mit viel zusätzlichem Personal ist die Dortmunder Polizei seit Wochen in der City aktiv. Und das wird bald wohl noch deutlicher sichtbar. Denn zum Dortmunder Weihnachtsmarkt 2023 will die Polizei deutlich Präsenz zeigen, kündigt Polizeipräsident Gregor Lange an.

„Wir werden uns auf den Weihnachtsmarkt vorbereiten“, sagte Lange am Dienstag (14.11.) bei einer Pressekonferenz mit der Stadtspitze und verwies auf schon vorhandene Konzepte. „Wir wissen, dass in diesen Zeiten eine Präsenz der Polizei von entscheidender Bedeutung ist. Das werden wir auch sicherstellen“, versicherte der Polizeipräsident.

Zugleich bestätigte er die positive Bilanz, die die Stadt bereits in den vergangenen Wochen zu den Effekten der gemeinsamen Schwerpunkt-Kontrollen gegen die Drogenszene in der City gezogen hatte. Allein in der vergangenen Woche vom 6. bis 12. November habe es sieben Schwerpunkteinsätze gegeben. Dabei gab es sieben Freiheitsentziehungen und 115 Platzverweise meist für Dealer und illegalen Drogenkonsum.

Wichtig seien auch die Gespräche mit Bürgern, die oftmals wertvolle Hinweise lieferten, betonte Lange. Sein Fazit: „Die Kontrollen zeigen Wirkung. Die Situation hat sich entspannt.“

Polizei und Ordnungsamt zeigen mit gemeinsamen Streifen nicht nur um den Drogenkonsumraum am Grafenhof verstärkt Präsenz.
Polizei und Ordnungsamt zeigen mit gemeinsamen Streifen nicht nur um den Drogenkonsumraum am Grafenhof verstärkt Präsenz. © Felix Guth (Archiv)

Einig sind sich aber sowohl Polizeipräsident Lange als auch der städtische Ordnungsdezernent Norbert Dahmen, dass der Kontrolldruck weiter aufrechterhalten werden muss. „Wir wollen die Szene nicht zur Ruhe kommen lassen. Wenn wir aufhören würden, hätten wir schnell wieder die Situation von früher“, sagte Lange. „Wir dürfen nicht nachlassen“, erklärte auch Dahmen.

Verdrängen in Hilfsangebote

Mögliche Verdrängungseffekte der Szene in andere Teile der Innenstadt habe man im Blick, betonte Lange. Am besten sei, es, wenn man die Betroffenen in das Hilfesystem verdrängen könne. Denn zeitgleich mit repressiven Maßnahmen verstärken Stadt und Drogenhilfe-Organisationen auch die Hilfsangebote. Das fängt mit der Präventionsarbeit mit aktuell 14 unterschiedlichen Angeboten an und reicht bis zum Drogenkonsumraum am Grafenhof, in dem Süchtige in geschützter Umgebung Drogen konsumieren können.

Der Drogenkonsumraum hat seit Anfang November seine Öffnungszeiten um 20 Stunden auf jetzt 71 Stunden pro Woche ausgedehnt. Montags und von mittwochs bis samstags ist er von 8 bis 20 Uhr, dienstags von 8 bis 14 Uhr und sonntags von 9 bis 14 Uhr geöffnet.

Und das erweiterte Angebot, das den Druck auf die Straße verringern soll, wird gut angenommen. Nachdem es im Oktober zu den alten Öffnungszeiten noch durchschnittlich 120 Nutzerinnen und Nutzer und 227 „Konsumvorgänge“ pro Tag gab, stiegen die Zahlen in der ersten November-Woche auf durchschnittlich 143 Nutzerinnen und Nutzer und 334 „Konsumvorgänge“.

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