Ein ausrangierter Schulbus, umgebaut zum Plattenladen auf vier Rädern. © Michael Lohrmann
Nach Corona-Pause
Mobiler Plattenladen: Dortmunder fährt mit „Vinylbus“ durch NRW
Schallplatten, die sind Michael Lohrmanns große Leidenschaft. Sein Hobby machte er Ende 2019 zum Beruf. Nach 18 Monaten Corona-Zwangspause ist sein mobiler Plattenladen wieder unterwegs.
Schwarz und Gelb – die Farbauswahl sitzt schon mal. Es ist ein schwarz-gelber ausrangierter amerikanischer Schulbus. Michael Lohrmann aus Dortmund hat diesen Bus umgebaut, der früher Schulkinder in Florida kutschierte. „Das Besondere ist, dass hier 3.500 Schallplatten statt Kindern transportiert werden.“
Der frühere Musikredakteur Michael Lohrmann hat den Bus verwandelt – zum Plattenladen auf vier Rädern. Unter dem Namen „Vinylbus“ tourt das schwarz-gelbe Gefährt durch die Republik und bringt dabei die Schallplatten an den Kunden.
Bis zum März 2020 fuhr Lohrmann schon einmal mit seinem „Vinylbus“ durch Deutschland – ehe die damals beginnende Corona-Pandemie, nach bis dato 33 Stationen, einen weiteren Betrieb verhinderte.
Comeback trotz Krise
18 Monate später gibt es jetzt das Comeback: Im September werden neun Städte mit dem Bus angefahren, um vor Ort Platten zu verkaufen. Zwei Stationen - Gelsenkirchen und Willich - hat Lohrmann bereits hinter sich gebracht: „Ich bin losgefahren mit einem gemischten Gefühl, wie es in Zeiten der Pandemie werden würde“, so der frühere Musikjournalist über seine Gefühlslage vor dem „Vinylbus“-Comeback.
Mit dem Re-Start in Willich Mitte September sei er dann aber doch „super happy“ gewesen – auch der Kassensturz stimmte ihn zuversichtlich. An dem ersten Termin hat er nach eigenen Angaben fast 300 Platten verkauft.
Vor dem Comeback des „Vinylbus“ habe er sich einige Gedanken gemacht, wie er den Verkauf der Schallplatten gestalten könne. Zunächst sei es eine Option gewesen, Termine zu vergeben. Stattdessen habe er sich selbst dann die Regel aufgelegt, dass nur sechs Personen gleichzeitig im Bus stöbern dürfen. „Es gibt eine 3G-Regel, und du musst drauf achten, dass sich die Leute nicht zu nahe kommen“, erläutert Lohrmann die Unterschiede des Verkaufs zu vor der Pandemie.
Nur ein Drittel der Platten findet im Bus Platz
Auf die Idee mit dem mobilen Plattenladen ist Lohrmann gekommen, weil er über eine große Schallplattensammlung verfüge. Er habe dann mit dem Gedanken eines eigenen Ladens gespielt.
Streng geordnet, damit auch jeder Kunde die passende Platte für sich finden kann. © Daniel Immel
Mit seinem rollenden Vinylgeschäft möchte er in erster Linie Vinylliebhaber ansprechen. Es komme gelegentlich vor, dass sich auch unter 20-Jährige für den Plattenverkauf im „Vinylbus“ interessieren.
Auch in der Altersklasse zwischen 20 und 30 Jahren würde es einige Kunden geben. Der Kern der Kunden sei jedoch über 50 Jahre alt. Michael Lohrmann bezeichnet sie mit einem Lächeln als „alte weiße Männer, die aber eigentlich ganz nett sind“.
Platten sollen zu den Menschen kommen
In seinem Bus, gebaut im Jahre 2000, verkauft Lohrmann Neu- aber auch gebrauchte Ware. Das Ziel des Busses ist es, dass die Platten zu den Menschen kommen und die Menschen nicht zu den Platten kommen müssen: „Bevor die Kunden das Vinyl im Internet kaufen." Vor allem bei gebrauchter Ware sei es nicht empfehlenswert, wenn man diese im Internet erwerben würde.
„Ich versuche, in Städte zu fahren, in denen es keine Plattenläden gibt“, so der ehemalige Musikjournalist über die Auswahl seiner Standorte, an denen er mit dem Bus hält. Für den Oktober hat Lohrmann bereits seine Tourdates bekannt gegeben. Alle Infos dazu gibt es unter vinylbus.de.
Das passende Video über den Vinylbus gibt es bei uns unter rn.de/platten
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