Klimaaktivistin aus Dortmund kettet sich an Öl-Pipeline - Festnahme

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Klimaaktivistin aus Dortmund kettet sich an Öl-Pipeline - Festnahme

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Eine Dortmunder Klima-Aktivistin befindet sich nach einer Protestaktion an einer Öl-Pipeline in Polizeigewahrsam. Die 19-Jährige war mit einer anderen extremen Protestaktion bekannt geworden.

Dortmund

, 28.04.2022, 16:16 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Dortmunderin Lina Eichler ist erneut Teil einer Protestaktion der Gruppe „Die letzte Generation“. Am Dienstag (27.4.) hatten sich Eichler und ein weiterer Aktivist an einer Öl-Pipeline in Schwedt/Oder festgekettet.

Die Gruppe versteht sich nach eigener Beschreibung als „letzte Generation, die den völligen Klimakollaps noch aufhalten kann“.

Die Dortmunderin drehte das Notfall-Absperr-Ventil der Pipeline „Drushba“ (russisch für „Freundschaft“). Die Leitung transportiert Erdöl von Russland über Belarus und Polen ab. Die Aktion, die zeitgleich an fünf Orten in Deutschland stattfand, löste einen größeren Polizeieinsatz aus.

„Friedlich und gewaltlos“ für das Ende fossiler Energie

Die 19-Jährige und ihr 38-jähriger Mitstreiter wurden festgenommen. Auf Twitter verbreitet die Gruppierung ein Video von der Aktion, das fast 75.000 Aufrufe hat. Darin ist Eichler in orangefarbener Warnweste, kariertem Hemd und Jeans zu sehen.

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Sie sagt in dem Video: Ich habe den Öl-Fluss unterbrochen, weil es nicht sein kann, dass wir weiter in fossile Energien investieren. Ich werde friedlich und gewaltlos auf die Polizei warten.“ Im Hintergrund sind Reifengeräusche zu hören, mutmaßlich von einem Polizeiauto. Sie stehe hier, „weil die junge Generation keine Zukunft“ habe.

Eichler befand sich am Mittwoch (28.4.) nach Angaben von „Die letzte Generation“ noch in Polizeigewahrsam. Die Pipeline wird vom russischen Staatskonzern Rosneft betrieben.

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Mit der Aktion tritt die Gruppe für ein komplettes Umdenken beim Umgang mit fossilen Energieträgern ein. „Die Letzte Generation“ fordert von der Bundesregierung eine „Lebenserklärung“.

Hungerstreik vor der Bundestagswahl 2021

Demnach solle Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck (Grüne) erklären, dass es keine neue fossile Infrastruktur geben wird, insbesondere keine neuen Öl-Bohrungen in der Nordsee. Dies hatte Habeck zuletzt angesichts der Abhängigkeit von russischem Öl in Erwägung gezogen „Wir befinden uns in einem Klimanotfall“, heißt es in Forderungen der Gruppe.

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Lina Eichler hatte mit einer Reihe weiterer Aktivistinnen und Aktivisten im Sommer 2021 für Aufsehen gesorgt. Im Regierungsviertel in Berlin hatten sie mit einem 28-tägigen Hungerstreik für eine radikale Umkehr in der Klimapolitik protestiert. Lina Eichler war am 20. Tag des Hungerstreiks zusammengebrochen.