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Hungerstreik: Dortmunderin bricht am 20. Tag in Berlin zusammen
Radikaler Protest
Eine junge Dortmunderin hat sich bundesweit in die Schlagzeilen gebracht. Gemeinsam mit anderen Aktivisten ist sie in den Hungerstreik getreten - jetzt spitzt sich die Lage zu.
Die junge Dortmunder Aktivistin Lina Eichler (19) ist am Samstag (18.9.) in Berlin zusammengebrochen. Gemeinsam mit 5 anderen Klima-Aktivisten ist sie am 30.8. „unbefristet“ in den Hungerstreik getreten, um die Kanzlerkandidaten und -kandidatin unter Druck zu setzen.
Aktuell wird sie im Berliner Krankenhaus Charité behandelt. Wie genau es ihr aktuell geht, lasse sich noch nicht sagen, sagt Hannah Lübbert, Pressesprecherin der Protest-Aktion, am Nachmittag auf Anfrage dieser Redaktion.
„Sie war hier auf dem Platz gerade im Gespräch mit jemandem, da ist sie einfach zu Boden gesunken“, erzählt die Sprecherin. Sofort habe man einen Krankenwagen gerufen. „Das war so zwischen 10.30 und 11 Uhr“, sagt Lübbert. „Sie war noch ansprechbar, aber hat nicht mehr richtig geantwortet“, schildert sie die Situation. „Es ging ihr zunehmend schlecht.“

Sicherheitskräfte drängen am 17.9. Klima-Aktivisten bei einer Wahlkampf-Veranstaltung mit SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ab. Die Umweltaktivisten, die sich seit Tagen im Berliner Regierungsviertel im Hungerstreik befinden, hatten zuvor ein Transparent entrollt und lautstark eine bessere Klima-Politik gefordert. Mit dabei: Lina Eichler aus Dortmund. © picture alliance/dpa
Wie geht es bei der Dortmunderin Lina Eichler, die während des laufenden Hungerstreiks 19 Jahre alt wurde, weiter? Einen Tag nach ihrem Zusammenbruch wurde die Dortmunderin wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Es gehe "ihr den Umständen entsprechend gut", teilte Lübbert mit.
Für den Hungerstreik hatte Eichler zuvor ihr Abitur in Dortmund aufgegeben. Wie auch eine andere Aktivistin, wird die junge Dortmunderin nun den Hungerstreik beenden.
Ein weiterer Aktivist bricht am Samstag zusammen
Stunden nach dem Zusammenbruch von Lina Eichler aus Dortmund musste auch einer ihrer Mitstreiter ins Krankenhaus eingeliefert werden - in seinem Fall schon zum zweiten Mal. Der 27-Jährige Jacob Heinze brach gegen 14.30 Uhr zusammen, sagt Lübbert.
Heinze war bereits am Dienstag (14.9.) zur Behandlung im Krankenhaus, hat anschließend seinen Hungerstreik fortgesetzt. „Die Situation auch der anderen Hungernden spitzt sich weiter zu“, heißt es von den Aktivisten.
„Wir sind schockiert, dass die drei Kanzlerkandidaten weiterhin nicht bereit sind, auf unsere einfache Forderung nach einem gemeinsamen öffentlichen Gespräch vor der Wahl einzugehen“, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Hungerstreikenden wollen, wie Lina Eichler es von einigen Tagen im Gespräch mit dieser Redaktion ausdrückte, ein Zeichen setzen, damit in absehbarer Zukunft die schlimmsten Folgen des Klimawandels abgewendet würden.
Baujahr 1993, gebürtig aus Hamm. Nach dem Germanistik- und Geschichtsstudium in Düsseldorf und dem Volontariat bei Lensing Media in der Stadtredaktion Dortmund gelandet. Eine gesunde Portion Neugier und die Begeisterung zum Spiel mit Worten führten zum Journalismus.
