Dortmunder Hafen soll „Westfalen-Riviera“ werden

Millionen Euro für den „Heimathafen“

Das Dortmunder Hafenviertel soll sich innerhalb von zehn Jahren in ein Szene-Quartier verwandeln - diese ambitionierten Pläne verfolgt die Stadt. Nun gab Oberbürgermeister Ullrich Sierau den finanziellen Startschuss für den Umbau der Hafen-Südseite zur „Westfalen-Riviera“. Im Zentrum steht ein heruntergekommener Backsteinbau.

Dortmund

von Gaby Kolle

, 19.10.2017, 16:09 Uhr / Lesedauer: 2 min
Aus dem alten Lagerhaus an der Speicherstraße 15 wird der Dortmunder „Heimathafen“ – hier mit Blick auf die künftige Gastronomie-Terrasse.Kolle

Aus dem alten Lagerhaus an der Speicherstraße 15 wird der Dortmunder „Heimathafen“ – hier mit Blick auf die künftige Gastronomie-Terrasse.Kolle © Foto Gaby Kolle

Noch braucht es Fantasie, um sich vorzustellen, wie Menschen auf der Gastronomie-Terrasse des künftigen „Heimathafens“ entspannt in der Sonne sitzen und Kaffee trinken. Die Sonne wenigstens schien schon mal, als Oberbürgermeister Ullrich Sierau am Dienstag genau an der Stelle zwischen Containern mit Bauschutt und Baggerschaufeln von der „Westfalen-Riviera“ sprach.

Ankerpunkt für Hafenpromenade

Er meinte das Hafenviertel, das sich in zehn Jahren – vor allem im Süden – fundamental in ein Szene-Quartier gewandelt haben soll. Ankerpunkt der künftigen Hafenpromenade ist die Ruine eines ehemaligen Fuhrunternehmens mit Pferden und Wagen. Für die Zukunft und den Umbau dieses seit Langem leer stehenden Lagerhauses an der Speicherstraße 15 hatte der OB nicht nur schöne Worte, sondern auch Geld mitgebracht – in Form eines Bewilligungsbescheids über knapp 3,7 Millionen Euro.

Mit dieser Städtebauförderung baut die Stiftung Soziale Stadt den heruntergekommenen Backsteinbau zu einem Bildungs- und Beratungshaus um. Projektname: Heimathafen. Ein sicherer Hafen, eine Anlaufstelle gerade auch für Zugewanderte, soll das Gebäude werden, ein Ort der Hilfe, des Vertrauens, des Lernens und der Begegnung, in dem nicht nur Musik gemacht und gelernt, sondern auch gegessen, getrunken und gefeiert wird.

Neues Leben in altem Gebäude

Hausherr wird die Stiftung Soziale Stadt. Vorstand Andreas Koch umriss mit einem verbalen Rundgang das neue Leben in dem alten Gebäude: Den Keller bezieht die Musikschule mit ihrer Pop-Sparte. Auch im lärmgedämmten Erdgeschoss kann Musik gemacht werden, während nebenan in einer Lernküche gekocht wird. Die Ausbildungsgastronomie sitzt eine Etage höher.

Weitere Stockwerke gehören der sozialen Beratung und beruflichen Qualifizierung mit Kulturtrainings, Weiterbildungsveranstaltungen, Jobcoaching und Arbeitsvermittlung. Im ehemaligen Stall mit den Pferdetränken stellen Künstler aus der Nordstadt aus.

Den Umbau stemmt die gemeinnützige Beschäftigungsgesellschaft Grünbau mit Langzeitarbeitslosen. Er ist Startschuss auch für die Neugestaltung des Umfelds – über das man dann 2020 beim Kaffee auf der Terrasse den Blick streifen lassen kann.

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