
© Thomas Thiel
Verkaufsoffener Sonntag abgesagt: Händler hoffen auf Termin im Dezember
Steigende Infektionszahlen
Es ist der nächste Rückschlag für den Einzelhandel in der Dortmunder City. Der verkaufsoffene Sonntag am 8. November ist abgesagt. Die Händler haben Verständnis dafür. Und sind doch traurig.
Wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen hat der Krisenstab der Stadt Dortmund den Hansemarkt und den damit verbundenen verkaufsoffenen Sonntag abgesagt.
Dirk Rutenhofer, Vorsitzender des Cityrings Dortmund, sagt: „Das tragen wir natürlich mit. So etwas passt gerade schlecht in die Landschaft.“
Trotz aller gut funktionierenden Hygienekonzepte sei eine Veranstaltung wie der Hansemarkt zu riskant. „Sie würde ja auch Menschen aus anderen Regionen anziehen“, sagt Dirk Rutenhofer.
„Alle hätten sich gefreut so einen Sonntag mitzunehmen“
Schon in der Planung des verkaufsoffenen Sonntags sei allen Beteiligten klar gewesen, dass sich die Lage täglich ändern kann. Dennoch: In den Gesprächen mit den Mitgliedern des Zusammenschlusses von City-Einzelhändlern macht Rutenhofer nach der Absage auch „Traurigkeit“ aus. „Alle hätten sich gefreut, in diesem schwierigen Jahr so einen Sonntag mitzunehmen.“
Denn auch wenn die Dortmunder Innenstadt auf den ersten Blick nicht leer wirkt: Die Umsätze im Einzelhandel sind laut Rutenhofer nach wie vor problematisch niedrig. Es trauen sich weniger Menschen in die Stadt.
Verdi-Warnstreiks als zusätzliche Belastung für den Einzelhandel
Zuletzt hätten zudem die wiederholten Warnstreiks von der Gewerkschaft Verdi die Innenstadt in Teilen lahmgelegt. „Das war nicht gerade förderlich“, sagt Dirk Rutenhofer.
Umso mehr bewegt die Geschäftstreibenden in der City die Frage, wie das Weihnachtsgeschäft aussehen wird. Und ob es überhaupt eins geben wird.
Ein verkaufsoffener Sonntag an einem der Adventssonntage im Dezember stünde den Händlern jedenfalls noch zu. Zwei der lange vor Corona abgestimmten Termine sind schon ausgefallen. Am dritten Termin wolle man festhalten, wenn die Infektionslage dies zulasse, so der Cityring-Vorsitzende.
Zusätzliche Sonntagsöffnungen sind in Dortmund kein Thema
Die NRW-Landesregierung hatte der Wirtschaft zuletzt die Möglichkeit eröffnet, bis Jahresende noch an vier Sonntagen zusätzlich zu öffnen. Die Dortmunder Händler waren sich aber weitgehend einig darüber, dies nicht wahrnehmen zu wollen. Es sei nach bisheriger Einschätzung nicht rechtssicher, solche zusätzlichen Sonntagsöffnungen zu planen, weil Kirchen oder Gewerkschaften dagegen vorgehen könnten.
Was die Planung für 2021 angeht, sagt Dirk Rutenhofer einen Satz, den man vor allem in der frühen Phase der Pandemie im März/April häufig gehört hat. „Wir fahren leider nur auf Sicht. Aber das betrifft ja im Moment jeden.“
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
