Gastronom Antonio Link bleibt trotz der Corona-Krise zuversichtlich. Die Sommer-Saison hat er für seine Branche noch nicht abgeschrieben. © (A) Dieter Menne

Coronavirus

Dortmunder Gastronom zuversichtlich: Hier wird’s laufen wie in Österreich

Keine Lockerung der Corona-Regeln für die Gastronomie im April: Antonio Link hat genau diese Entscheidung erwartet. Der Gastronom des einzigen Bier-Restaurants in Dortmund wagt eine Prognose.

Lütgendortmund

, 22.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Wie alle Gastronomen und Hoteliers in Dortmund wartet Antonio Link sehnsüchtig auf eine Lockerung der Corona-Regeln für seine Branche. „Für mich war aber klar, dass diese nicht schon im April kommen wird“, sagt der Gastronom des beliebten Biergarten-Restaurants „Hopfen und Salz“ in Lütgendortmund.

Natürlich habe auch er mit großem Interesse die von Bundeskanzlerin Angela Merkel und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in der vergangenen Woche verkündete Entscheidung zur Lockerung einiger Corona-Maßnahmen verfolgt. Dass die Gaststätten und Hotels leer ausgegangen sind, sei zwar enttäuschend, aber vorhersehbar gewesen.

„Für mich ist die Gesetzeslage in Österreich relevant. Ich glaube, dass sich unsere Regierung Österreich anschließen wird“, so Antonio Link. Unter strengen Auflagen sollen dort ab Mitte Mai wieder Restaurants, Gaststätten und Lokale öffnen dürfen. „Ende Mai, Mitte Juni werden wir nachziehen“, ist Antonio Link überzeugt.

„Hopfen und Salz“-Wirt fährt Betrieb langsam wieder hoch

Nachvollziehbar seien für ihn manche Entscheidungen aber nicht. Die Megaschlangen vor Baumärkten und anderen Geschäften würden ihn ziemlich nerven, so Link.

„Da werden Abstände nicht eingehalten und keiner kontrolliert es.“ Das würden viele Restaurants mit ihren großzügigen Flächen drinnen und draußen deutlich besser hinkriegen.

Doch bei Antonio Link überwiegt die Zuversicht. „Ich habe damit angefangen, den Betrieb langsam wieder hochzufahren.“ Acht der 40 Mitarbeiter seien zurück, gemeinsam bereite man die Wiedereröffnung unter Berücksichtigung der Hygiene- und Abstandsvorschriften vor.

Dazu zählten unter anderem räumliche Umstrukturierungen. „Im Biergarten werden gerade alle Bierzelt-Garnituren entfernt und gegen Terrassen-Stühle und Tische ausgetauscht. Im Bierzimmer haben wir jetzt Sitzbänke mit ausreichendem Abstand zum Nebentisch“, berichtet Link. Im Restaurant seien es so zukünftig 30 Plätze weniger, im Biergarten 60.

Im Biergarten werden gerade alle Bierzelt-Garnituren entfernt und gegen Terrassen-Stühle und Tische ausgetauscht. © Antonio Link

Am Hygiene-Konzept werde noch gefeilt. Bislang stehe fest: „In der Küche wird nur noch mit Mund- und Nasenschutz sowie Handschuhen gearbeitet.“ Das gelte auch für das Personal, das die Gerichte zum Tisch bringt. Auch eine Fieberliste für seine Mitarbeiter werde er führen, so Link.

Wirt ist noch unentschieden: Kellner mit oder ohne Maske?

„Doch ob es die Gäste eher abschreckt oder beruhigt, wenn ein Kellner, der ausschließlich die Bestellung aufnimmt und sie berät, eine Maske trägt, da sind wir uns noch nicht ganz schlüssig.“

Gleichzeitig arbeiten Antonio Link und sein Team an einem neuen (zusätzlichen) Restaurant-Konzept. Details dazu will er aber frühestens in zwei Wochen verraten. „Ich bin optimistisch, dass ich in der Sommersaison sogar zusätzliche Mitarbeiter brauchen werde.“

Das Bierzimmer von „Hopfen und Salz“ wurde mit ausreichenden Abständen zwischen den Tischen umstrukturiert. © Antonio Link

Weil es Richtung Wiedereröffnung geht, wolle er den Spendenaufruf „Hopfen & Salz braucht euch“ im Internet Ende des Monats beenden. 2303 Euro (Stand 21.4.) sind bislang zusammengekommen.

„Wir freuen uns über jeden Cent“, sagt Link. Die Unterstützung der Gäste sei großartig, sie würden deutlich mehr als vor der Corona-Krise das Biertaxi rufen und Restaurant-Gutscheine kaufen. Schnell und unkompliziert habe glücklicherweise auch die NRW-Soforthilfe funktioniert.

Nachbarschafts-Fest mit Freibier, Band und kostenlosem Essen

Allen, die ihn und seine Mannschaft mit Worten und Taten unterstützt haben, möchte Antonio Link „von dieser Wertschätzung etwas zurückgeben“. Eine Idee hat er schon: „Nach der Krise werde ich zum großen Nachbarschafts-Fest mit Freibier, Band und kostenlosem Essen einladen.“

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