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Dortmunds vielfältigster Biergarten schließt – Gastronom verschenkt Essen und Fassbier
Coronavirus
Die Corona-Krise lässt Antonio Link keine andere Wahl: Er muss sein Restaurant mit mehr als 400 Bier-Sorten auf der Karte schließen. Der Wirt verabschiedet sich mit einer Solidaritätsaktion.
Der Post auf Facebook geht ans Herz. Verfasst hat ihn Carolin Weise. Es ist eine Abschiedsrede an die treuen Gäste mit einem dankbaren Blick zurück.
Carolin Weise arbeitet im Restaurant „Hopfen und Salz“ in Lütgendortmund. Das beliebte Restaurant, das Antonio Link erst 2018 eröffnet hat, muss wegen der Corona-Krise und ausbleibender Kundschaft schließen. Die Anteilnahme ist riesig, wie 119 Kommentare und 260 Emojis (Stand 19. 3., 14 Uhr) zum Post beweisen.
Der Gastronom und seine Crew gehen aber nicht einfach so. „Wir wollen etwas zurückgeben, an die, die weniger haben als wir, die es in diesen Stunden am nötigsten haben und an die, die ihre Dankbarkeit nur mit einem Lächeln bezahlen können. Menschlichkeit ist unbezahlbar“, schreibt Carolin Weise.
„Wir brauchen mehr Solidarität“
Sie kündigt für Samstag (21. 3.) von 12 bis 13 Uhr eine kleine Tafel an, über eine Barriere gebe es Essen zur Abholung. „Wir wollen nichts dafür haben. Nur der, der kann.“ Eine weitere Aktion läuft schon: „Wir zapfen unsere Fässer leer. Nur der Pfand von 8 bzw. 25 Cent muss bezahlt werden.“
Antonio Link will sein Restaurant mit dem Biergarten und mehr als 400 Bieren auf der Karte, schnell wiedereröffnen. Dafür werde er kämpfen, auch wenn er sich momentan von Regierung und einigen Firmen im Stich gelassen fühle. „Wir brauchen mehr Solidarität. Jetzt und nach der Krise.“
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
