Gerichtsurteil
Dortmunder Clan-Mitglied muss für viele Jahre hinter Gitter
Die Polizei Dortmund legt einen Schwerpunkt auf sogenannte kriminelle Clans. Jetzt muss ein Dealer für mehrere Jahre ins Gefängnis. Seine Organisation ist schon mehrfach aufgefallen.
Dem 35-Jährigen ist laut Polizei der Handel mit 13 Kilogramm Kokain nachgewiesen worden. © dpa (Symbolbild)
Als Angehöriger krimineller Strukturen hat ein 35-jähriger Mann in der Dortmunder Nordstadt Handel mit Kokain betrieben. Nach intensiven Ermittlungen ist der Mann im Sommer 2020 festgenommen worden. Das Landgericht Dortmund verurteilte ihn schließlich am 25. Februar zu fünf Jahren und zehn Monaten Freiheitsstrafe. Das Urteil ist rechtskräftig.
Polizeipräsident Gregor Lange sagt, dass der Mann dem sogenannten „Miri-Clan“ zugeordnet werde: „Patriarchalisch-hierarchisch organisierte Clans schaffen mit ihren abgeschotteten Strukturen günstige Bedingungen für kriminelle Geschäftsmodelle und Straftäter.“
Diese aktuelle Verurteilung zu einer empfindlichen mehrjährigen Haftstrafe zeige laut Lange: „Wir gehen mit aller Konsequenz und wirksam gegen die Organisierte Kriminalität und vor allem gegen den von kriminellen Clanstrukturen betriebenen Drogenhandel in der Nordstadt vor.“
Polizei und Staatsanwaltschaft konnten dem verurteilten 35-Jährigen den Handel mit 13 Kilogramm Kokain eindeutig nachweisen. Er legte ein Geständnis ab, so die Mitteilung der Behörden. Neben einer Tätigkeit als Kurier portionierte und verkaufte er einen Teil des Kokains mit einem Gehilfen im Bereich der Stahlwerkstraße.
Gewalttätige Vorfälle im Wohnviertel
Diesen Bereich in der Nähe des Borsigplatzes hat die Polizei gerade vor dem Hintergrund von gewalttätigen Milieustreitigkeiten vor einigen Jahren im Blick, da Drogenhändler und deren „Kunden“ das von vielen Familien bewohnte Quartier für kriminelle Geschäfte nutzen.
Der Einsatz gegen die Drogenkriminalität in der Nordstadt ist Teil eines behördenstrategischen Schwerpunkts des Polizeipräsidiums Dortmund zur Verbesserung der Lebensqualität in dem Bezirk. Das Vorgehen von Polizei, Staatsanwaltschaft, Stadt Dortmund und Zoll zielt darauf ab, kriminelle Clan-Strukturen nachhaltig zu bekämpfen.
Ergebnis der gemeinsamen Kontrollen und einer Vielzahl an Verfahren sind laut den Ermittlern seit 2015 etliche Urteile mit insgesamt mehr als 250 Jahren Freiheitsstrafe, dabei bis zu zehn Jahre Haft für führende Köpfe der kriminellen Clans.
Der Miri-Clan wird auch in der aktuellen Kriminalstatistik der Polizei Dortmund namentlich erwähnt. Im September 2018 gab es zunächst einen Messerangriff auf ein führendes Mitglied dieser Gruppe durch Mitglieder der Bandidos. Zu diesem Fall gab es mehrjährige Haftstrafen.
Im Juli 2019 ist dann wiederum ein Angehöriger der Bandidos an der Hansastraße angeschossen und schwer verletzt worden. Der Schütze konnte laut Polizei bislang nicht ermittelt werden.