Folge der Pandemie

Endlich wieder Konzerte – trotzdem müssen immer mehr Bands Auftritte absagen

Zwei Jahre Corona-Pandemie machten Livemusik einen Strich durch die Rechnung. Nun gibt es wieder Konzerte – doch der Schein trügt, meinen die Surfpunks Drens aus Dortmund. Die Band legt die Gründe überraschend offen dar.

Dortmund

, 10.09.2022 / Lesedauer: 3 min

Nach zwei Jahren Zwangspause durch die Corona-Pandemie gibt es inzwischen wieder Livemusik in einer Form, die an Zeiten vor Maskenpflicht und Abstandsregelungen erinnert. Große Festivals und Konzerte finden wieder statt, Bilder mit großen Menschenmassen, die sich vor Bühnen drängen, sind kein Relikt der Vergangenheit mehr.

Dieser Schein trügt allerdings, sagt die Dortmunder Band Drens. Es ist nicht wieder alles wie vor der Pandemie: Die Surfpunks mussten nämlich sieben Konzerte auf ihrer aktuellen Tour absagen. Obwohl eigentlich die große Tour anlässlich ihres neuen Albums „Holy Demon“ geplant war.

Abendkasse ein zu großes Risiko

Der Grund für die Absage sind zu wenig Tickets, die im Vorverkauf verkauft wurden. Obwohl es eigentlich in große Städte wie Essen, Bremen oder Frankfurt gehen sollte. Die Konzerte hätten sich aber nicht rentiert.

„Viele Menschen greifen lieber auf die Abendkasse zurück“, sagt die Band. Es fehlt dadurch aber die Planungssicherheit durch den Vorverkauf. Die ist den Musikern jedoch wichtig.

Drens würden „pokern“, wenn sie die ursprünglich geplanten Konzerte trotzdem spielen würden: „Es geht aber nicht nur um uns, sondern auch andere Existenzen, etwa die Veranstaltenden oder unsere Crew.“

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Dass Drens ihre Gründe so transparent machen, ist übrigens nicht üblich. Oft werden Konzerte oder ganze Tourneen, auch von großen Namen, aus „produktionstechnischen“ Gründen abgesagt, obwohl einfach der Ticketverkauf schlecht lief.

Transparenz ist Drens wichtig

Dennoch gab es im Vorfeld Zweifel bei Drens, ob man wirklich so ehrlich sein soll: „Was ist, wenn Veranstaltende oder Festivals das sehen? Die könnten ja denken ‚Ach, die verkaufen keine Tickets, warum sollten wir die dann buchen?‘“

„Wir haben Wert darauf gelegt, ehrlich und offen mit dem Thema umzugehen“, erklärt die vierköpfige Surfpunk-Gruppe. Das stoße bei den Fans auf viel Dankbarkeit, auch von Veranstaltern und anderen Bands gebe es positive Rückmeldungen. Tatsächlich sind auch die Kommentare zu dem Instagram-Post über die Absage vom 30. August durchweg befürwortend.

Die Band Drens aus Dortmund bei einem Konzert. © Jonas Wenz

Mit dem Problem der nicht ausreichenden Ticketverkäufe sind Drens auch nicht allein. Gerade kleinere Bands seien betroffen. Die Metal-Band Mantar hat ein ähnliches Statement wie die Dortmunder bereits Mitte August veröffentlicht, sie mussten ihre Tour ebenfalls verkürzen. Kasalla aus Köln hat ihre Tour aus demselben Grund sogar komplett abgesagt.

Die großen Festivals würden ein verzerrtes Bild liefern, so Drens. Sie seien zwar voll, aber auch nicht so ausgelastet wie vor der Pandemie. Das Ruhrpott-Rodeo in Hünxe, das größte Punk-Festival in Deutschland, hat in diesem Jahr, obwohl es gut besucht war, mit einem Minus abgeschlossen.

Corona, zu viele Konzerte, Geldsorgen

Die Dortmunder Drens glauben, dass vor allem noch das Coronavirus eine Rolle dabei spielt. Man habe die Corona-Pandemie immer noch nicht überwunden. Viele Menschen würden einfach noch besorgt sein, sich zu infizieren, wenn sie auf Konzerte gehen.

Oder sie befürchten, dass ein Konzert abgesagt oder verschoben wird, weil es wieder zu einem Lockdown kommt. Generell sei das Angebot an Veranstaltungen einfach derzeit zu groß – viele Konzerte und Tourneen werden aktuell noch nachgeholt, weil sie durch Corona in den vergangenen zwei Jahren ausfallen mussten.

Angesichts der Energie- und Wirtschaftskrise gebe es dazu Geldsorgen bei den Menschen, meint die Band.

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Drens haben trotzdem die Hoffnung, dass es bald wieder besser wird. Denn die Konzerte, die sie auf ihrer Tour spielen konnten, seien gut besucht gewesen, auch wenn ursprünglich mehr Konzerte geplant waren. „Davon lassen wir uns nicht unterkriegen, wir machen weiter“, sagen die vier Musiker aus Dortmund.

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