Viele Dortmunder sind entsetzt über den Verlust der Warsteiner Music Hall als Konzertlocation.

Unser Archivfoto zeigt den Auftritt von Paul Kalkbrenner mit „Parts of Life“ in der Warsteiner Music Hall 2019. Nun sollen hier keine Konzerte mehr stattfinden. © Nils Foltynowicz

„Dortmund zeigt sich provinziell“: Wut übers Aus für Konzerthalle – aber nicht nur

rnWarsteiner Music Hall

In der Warsteiner Music Hall sollen zukünftig keine Konzerte mehr stattfinden. In den sozialen Medien reagieren viele Dortmunder erschüttert. Es gibt aber auch gegenteilige Stimmen.

von Linus Felsmann

Dortmund

, 12.07.2022, 14:27 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nachdem die Warsteiner Music Hall 2018 offiziell eröffnet wurde, schließt sie nun nach nur vier Jahren wieder - zumindest als Konzerthalle. Die Musik-Halle soll künftig mit einem anderen künstlerischen Konzept betrieben werden. Zurzeit finden Umbauten statt.

In den sozialen Medien bewegt diese Nachricht viele Dortmunder. Der Facebook-Post unserer Redaktion vom Montag hatte am Dienstagmittag bereits mehr als 130 Kommentare gesammelt. Die Reaktionen sind überwiegend erschüttert - aber nicht alle sehen die Umorientierung als Verlust.

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Bedauern über die Umorientierung

Viele Kommentierende erinnern sich unter dem Beitrag an Konzerte in der Warsteiner Music Hall zurück. Immer wieder werden Auftritte von „Von wegen Lisbeth“, „Fettes Brot“ oder „Fanta 4“ genannt. Zwei Nutzer geben durch Foto- und Videomaterial Einblick in vergangene Konzerte. „Ach, das ist echt Mist. So eine tolle Location, gut erreichbar, gute Parkmöglichkeiten, gute Bands“, berichtet ein Nutzer von seinen Erfahrungen.

Viele Dortmunder finden es schade, dass die Halle nun als Veranstaltungsort für Konzerte schließt. Doch Bedauern zeigen nicht nur Menschen, die schon Konzerte in der Location besucht haben. „Schade! Ich war zwar noch nie da, aber jede Location weniger ist ein Verlust“, schreibt eine Nutzerin.

Viele sehen das genauso. „Die Stadt schafft sich selber weiter ab“, liest man immer wieder. „Dortmund zeigt sich provinziell. So viel Potenzial, aber eine Konzerthalle weniger, Leerstände auf den Hellwegen, kaum Nachtleben, keine Gastronomie im Westfalenpark und viele Defizite mehr. Quo vadis?“, kritisiert ein Nutzer unter dem Beitrag und blickt dabei auch auf die allgemeine Entwicklung in Dortmund, die er augenscheinlich negativ sieht.

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Uneinigkeit über die Location

Aber nicht alle sehen die Umorientierung als Verlust. Wie dieses besonders prägnante Beispiel durchaus zu zeigen geeignet ist:

„Ich lese hier Phrasen wie ‚gute Anbindung‘, ‚tolle Parkmöglichkeiten‘ - wo? Mehr oder weniger wild parken auf’m Acker ist für mich kein tolles Parken und ein Bus, der maximal alle 30 Minuten von Hörde Bahnhof kommend dorthin fährt, abends und am Wochenende jedoch gar nicht, ist ja wohl keine Alternative“, schreibt ein Nutzer und führt weiter aus:

„Die Stadt schafft sich nicht ab, die Stadt hat die Westfalenhalle und die kleineren Messehallen, wo auch kleinere Konzerte super stattfinden und wo man nach 22 Uhr (...) auch noch gut wegkommt. Die WSM wird privat betrieben und da zählt, was am Ende übrig bleibt. Wenn das nicht genug ist, dann wird halt geschlossen, egal ob Dortmund, Essen, Bochum oder wo auch immer. Marktwirtschaft ist auch während und nach Corona das Zauberwort“, stellt er die positiven Meinungen über die Location infrage.

Ein weiterer Nutzer schreibt: „Wichtigste Konzerthalle???? Da waren doch nur ein paar mehr oder minder schlecht besuchte Konzerte.“

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Weitere Veranstaltungsorte in Dortmund

„Sehr sehr traurig, aber auch eine kleine Chance fürs Junkyard“, thematisiert ein Nutzer andere Veranstaltungsorte in Dortmund. Andere nennen die Westfalenhallen und das FZW als weitere Veranstaltungsorte Dortmunds.

„Hoffe, dass uns wenigstens das FZW und das Junkyard noch lange erhalten bleiben!“, kommentiert eine Nutzerin.

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