
© Maren Carle
Axel Bosse im Westfalenpark: „Die Flamingos drüben müssen wieder aufwachen“
Juicy Beats Park Sessions
Endlich wieder zu Live-Musik tanzen. Die Besucher der Juicy Beats Park Sessions hält es bei Bosse am Mittwoch nicht auf ihren Stühlen. Und die Dortmunder zeigen ihre Liebe zu „Frankfurt Oder“.
Direkt beim ersten Ton springen alle Zuschauer im ausverkauften Westfalenpark bei den Juicy Beats Park Sessions von ihren Stühlen und tanzen los. Auch „Aki“ Bosse wirbelt auf der Bühne umher. Die Zeilen aus seinem Song „ Das Paradies“ über eine perfekte Welt ohne Hass und Angst hätten an diesem Abend nicht besser passen können. Für zwei Stunden scheinen alle Ängste und Sorgen ganz weit fort.
„Am Eingangstor stand Peace/ Komm rein und genieß/ Die Luft dort war klar/ Der Himmel türkis/ Das war das Paradies, Paradies, Paradies.“
„Ich fühle mich gerade so lebendig, danke Dortmund!“
Es gibt Regeln, der Mund-Nasenschutz wird nur am eigenen Platz abgelegt, zwischen den Stühlen ist ausreichend Abstand, und dennoch scheint die Kultur-Welt in diesem Moment wieder so normal wie schon lange nicht mehr. Alle tanzen ausgelassen an ihren Plätzen, singen, springen, klatschen.
„Ich habe die letzte Nacht schlecht geschlafen, lag wahrscheinlich an der Aufregung“ sagt Bosse und freut sich, endlich wieder vor einem so großen Publikum auftreten zu dürfen. „Die Strandkorb-Konzerte sind auch ganz geil, aber das heute ist schon wieder ganz ganz nah dran, ich fühle mich gerade so lebendig, danke Dortmund!“

Zwischen den Songs erzählte der Sänger immer wieder Anekdoten zu seinen Songs. Für sein neues Album konnte Bosse sich in der Corona-Zeit besonders viel Zeit nehmen. © Maren Carle
Von „Dein Hurra“ über „Der letzte Tanz“ bis zu „Der Sommer“ singt Axel Bosse alte Songs und ganz neue. Viele laute, fröhliche Lieder, bei denen alle im Publikum durchgehend tanzen und feiern. Und ein paar ruhige Songs für eine kurze Verschnauf-Pause: „Ein paar von euch sitzen schon, das kann ich gut verstehen. Setzt euch mal alle für den nächsten Song hin, danach wird wieder getanzt“, fordert Bosse das Dortmunder Publikum auf. Als es sich jeder auf seinem kleinen, schwarzen Klappstuhl bequem gemacht hat, schwärmt der Sänger „das fühlt sich gerade an wie in der Dortmunder Philharmonie.“
Endlich wieder gemeinsam zu Live-Musik tanzen
Doch direkt nach dem Song springt das gesamte Publikum wieder voller Elan auf, als könnten alle es kaum erwarten weiterzutanzen. Endlich wieder mit so vielen anderen Menschen im gleichen Rhythmus bei Live-Musik feiern. Selbst das ewige Anstehen an den langen Pommes- und Getränke-Schlangen scheinen viele Besucher mit einem breiten Grinsen auf sich zu nehmen. Wann konnte man schon das letzte Mal in einer so langen Schlange stehen, um ein kühles Getränk oder ein paar Pommes aus der Schale mit dick Mayo zu ergattern?

Ein großer Schritt für die Kulturbranche in Richtung Normalität: An der frischen Luft tanzten und feierten alle Besucher ausgelassen. © Maren Carle
Während die Sonne langsam hinter dem Westfalenpark untergeht, bittet Bosse noch einmal alle im Publikum lauthals zu seinem Song „Hallo Hometown“ mitzusingen. „Das ist ein Song voller Chöre, da brauche ich den Dortmunder Chor. Die Flamingos drüben müssen wieder aufwachen.“

Auch Bosse tanzte ausgelassen auf der Bühne. © Maren Carle
Der Dortmunder Chor singt ausgelassen mit und als Bosse bei der Zugabe noch einen Wunsch aus dem Publikum „Frankfurt Oder“ spielt, gibt es kein Halten mehr. Noch einmal springen, tanzen und klatschen alle mit und lassen all die Power raus, die sich in den letzten Monaten zu Hause angesammelt hat.
Ein Abend im Paradies für alle Konzert-Fans
„Danke für eure Treue, danke, dass ihr immer wieder kommt, danke, dass ihr euch an die Regeln gehalten habt. Wir kommen noch 1.000.000 Mal nach Dortmund. Danke für den herrlichen Abend“, bedankt „Aki“ Bosse sich bei dem Publikum im Westfalenpark und für einen großen Schritt in Richtung Normalität für die Kulturbranche. Es war für alle Konzert-Fans wie ein Abend im Paradies.
Aus einer beschaulichen Stadt in der Nähe von Bielefeld ins lebendige Dortmund gekommen. Super neugierig und kann besser mit Wörtern Bilder malen als mit dem Pinsel. Hat darum Journalismus und Moderation studiert. Sport- und musikbegeistert.
