Viele Interessenten für Speicherstraße im Hafen Erlebnishalle soll „fesseln und begeistern“

„Erlebnishalle“ an Speicherstraße soll fesseln und begeistern
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Der Bebauungsplan ist verabschiedet. Die Pläne für die Ansiedlung der Fachhochschule an der nördlichen Speicherstraße im Hafen sind vom Tisch. „Wir haben jetzt freie Bahn. Viele warten darauf, dass wir hier loslegen“, umriss Oberbürgermeister Thomas Westphal beim 15. Bürgerdialog zur Entwicklung der Speicherstraße die Erwartungen. Doch ein bisschen Geduld wird nötig sein, wie am Donnerstagabend (28.11.) bei der Veranstaltung in der Akademie für Theater und Digitalität an der Speicherstraße deutlich wurde.

„Wir haben mit der Vermarktung begonnen, das heißt aber noch nicht, dass die Bagger schon anrollen“, erklärte Dominik Serfling als Geschäftsführer von d-port21, der Entwicklungsgesellschaft für die nördliche Speicherstraße. Aktuell laufen etwa Untersuchungen am Fundament und an den 98 Stützen der künftigen Quartiershalle, die nach dem Konzept des dänischen Architekturbüro Cobe zum Herz des neuen Digitalquartiers am Hafen werden soll.

Das Gerüst der alten Stahlhalle steht im Mittelpunkt der Pläne für die Speicherstraße im Hafen.
Das Gerüst der alten Stahlhalle steht im Mittelpunkt der Pläne für die Speicherstraße im Hafen. © Oliver Volmerich (A)

Unter dem Skelett der alten Stahlhalle sollen auf 5200 Quadratmetern Fläche mehrere kleine Neubauten entstehen. Es sollen möglichst flexible Nutzungen sein, von Kleingewerbe über Werkstätten und Veranstaltungsräumen bis zu Büros für junge Unternehmen und Existenzgründer bis zu Pop-Up-Läden und Gastronomie. Auf dieser Basis hat das Planungsbüro Loop eine Machbarkeitsstudie geliefert, die belegt, dass ein solches Konzept für Investoren rentabel ist.

„Das ganze Ding wird sich rechnen“, erklärte Dr. Christoph Meyer zum Alten Borgloh beim Bürgerdialog. „Es ist solide, es ist machbar.“ Veit Knickenberg vom Büro Loop schwärmte, von einer „Erlebnishalle“, die „fesseln und begeistern“ soll.

Eine Grafik zeigt das Gerüst der alten Stahlhalle an der Speicherstraße in Dortmund eingebettet in moderner Bebauung.
So könnte die Quartiershalle an der nördlichen Speicherstraße aussehen. © Loop

Die Suche nach einem oder mehreren Investoren für diese Idee ist eine der Aufgaben für D-port21. Zeitgleich wird die Planung des Straßenbaus im Umfeld der Quartiershalle nach den Vorgaben des Bebauungsplans in Angriff genommen. „Ab Ende 2025 können die Straßen gebaut werden“, kündigte Dominik Serfling an Ende 2026 /Anfang 2027 sollen sie fertig sein. Dann könnten auch die ersten Baufelder im Umfeld vermarktet sein und bebaut werden.

Um die Vermarktung macht sich Serfling wenig Sorgen. Man sei schon im Austausch mit einigen Interessenten, berichtete er. Besonders begehrte Baufelder seien natürlich die Lagen direkt am Wasser, aber auch für die kleineren Baufelder östlich der Quartiershalle gäbe es durchaus Interessenten. „Hafen – das funktioniert“, zeigte sich Serfling überzeugt.

Altbauten mit großem Potenzial

Ein schon gefundener begeisterter Investor ist Christian Schmitt, der mit der Julius Ewald Schmitt GmbH die kleine Häuserzeile an der Speicherstraße 41-45 übernehmen will. „Allein dafür gab es zehn Interessenten und sechs konkrete Angebote“, bilanziert Serfling. Am Ende überzeugte das Konzept von Schmitt und dem Architekturbüro Wiemann. Die historischen Gebäude, in den zuletzt Autowerkstätten untergebracht waren, seien „ursprünglich und sehr kaputt, aber bieten ein großes Potenzial“, erklärte Christian Schmitt.

Grafik: Mit Gastronomie und Läden sollen die historischen Häuser an der Speicherstraße belebt werden.
Mit Gastronomie und Läden sollen die historischen Häuser an der Speicherstraße belebt werden. © Wiemann Architekten Ingenieure

Wieder belebt werden soll das Ensemble mit einer Mischung aus Büros vor allem auch für Existenzgründer in den Obergeschossen sowie Läden und Gastronomie im Erdgeschoss - „vielleicht auch verbunden mit einem Biergarten“, deutete Schmitt an. Er rechnet mit einer Entwicklungszeit von drei bis vier 4 Jahren.

Drehbrücke soll zurückkehren

Bis dahin könnte auch schon ein anderes Teilstück des Cobe-Plans in Angriff genommen sein: Die Wiederherstellung der Drehbrücke zwischen Speicherstraße und dem Kerngebiet des Hafens mit der Drehbrückenstraße soll nicht am Ende, sondern möglichst am Anfang der Entwicklung an der nördlichen Speicherstraße stehen, erklärte Dominik Serfling. Voraussetzung ist allerdings, dass man für die geschätzte Investition von 3 bis 5 Millionen Euro Städtebau-Fördermittel akquirieren kann. Die gab es zuletzt auch schon für die Neugestaltung der Hafenpromenade an der südlichen Speicherstraße, die sich im Norden später fortsetzen soll.