David Bartelt (l.) und Menny Leusmann sind gemeinsam die Band Lobby Boy. © Felix Guth
Dortmunder Musiker
Nicht jammern: Die Band Lobby Boy findet ihre Antwort auf die Corona-Krise
Corona lähmt die Kultur- und Musikszene. Die Dortmunder Band Lobby Boy hat einen Weg gefunden, sich davon nicht unterkriegen zu lassen. Das funktioniert und macht die Krise vergessen.
Lobby Boy: Ist das die neue Band der zuletzt wegen Lobbyismus und Korruption in die Diskussion geratenen CDU-Politiker Philipp Amthor, Georg Nüßlein und Jens Spahn?
In Wirklichkeit beschreibt der Name aber nicht die politische Lobby, sondern den Vorraum von Hotels. Sie besteht auch nicht aus mutmaßlich unmusikalischen und -moralischen konservativen Politikern, sondern aus zwei ungleich musikalischeren Dortmundern.
Band ist rund um die Uhr im Studio
Menny Leusmann (36) und David Bartelt (37) haben die Band Ende 2019 gegründet. Die beiden sind gerade beinahe rund um die Uhr in den Räumen von Leusmanns Tonstudio Monkey Moon Recordings an der Adresse Untere Brinkstraße 66 am Rande der östlichen Innenstadt anzutreffen.
Hier arbeiten sie seit mittlerweile fünf Wochen mit großem Eifer an einer EP, die am 19. April erscheinen soll. Dass sie die Zeit intensiv investieren können, macht eine Förderung der Initiative Musik möglich.
Die Bundesregierung und die deutsche Musikwirtschaft unterstützen hierdurch Künstler und Bands. Diese können sich mit einem Konzept bewerben. Die Höhe der Förderung ist nicht öffentlich. 400 von 2000 eingereichten Projekten werden mit insgesamt 6 Millionen Euro unterstützt.
Initiative Musik: Alle Jurymitglieder stimmen zu
Im Falle von Lobby Boy hoben zwölf von zwölf Jury-Mitgliedern den Daumen. „Das war schon ein Ritterschlag“, sagt Menny Leusmann.
So hat das Duo, das live um zwei weitere Musiker ergänzt wird, gerade den Luxus, sich komplett auf die Studio-Produktion konzentrieren zu können, an deren Ende ein Album stehen soll.
Ein Luxus, der mitunter harte Arbeit sein kann, wie die Band über ihre Social-Media-Kanäle immer wieder dokumentiert. „Hier ist immer dieselbe Tageszeit. Zwischendurch muss man sich daran erinnern, auch mal raus zu gehen“, sagt David Bartelt.
Neues Video zum Song „Verschwitzt“ wurde im Subrosa gedreht
Vorher müssen die Musiker ihre Arbeit machen. Nach dem zu urteilen, was bisher in Live-Sessions aus dem Studio zu hören und in dem gerade erschienenen Video zum Song „Verschwitzt“ zu sehen ist, machen sie sie gut.
Die Musik von Lobby Boy bietet Ansätze für Nostalgiker, die gern Die Ärzte, Kettcar oder Jimmy Eat World mögen. Zugleich steckt sie voller hörenswerter Details, vor allem im Gitarrenspiel von David Bartelt.
Seit 20 Jahren in Bands aktiv
Lobby Boy möchten ihr musikalisches Schaffen auf stabile Füße stellen. Ohne, dass sie davon fabulieren müssen, dass sie jetzt „durchstarten“. Seit über 20 Jahren spielen die beiden in Bands. „Wir wissen, wo wir stehen und was wir machen wollen“, sagt Menny Leusmann.
Was sie nicht wollen: über die Corona-Krise jammern. Auch, wenn die Band selbst Festival-Auftritte und andere Planungen aufgeben musste. „Aber wir müssen doch auch darüber reden, wie es weitergehen soll, wenn alles vorbei ist“, sagt Bartelt.
Video-Interviews, Workshops, Bier-Sponsoring
Die Musiker von Lobby Boy befassen sich intensiv mit dem, was in der Musikstadt Dortmund passiert.
Für ihr aktuelles Video nutzten sie das Subrosa in der Norstadt als Drehort. Seit einigen Wochen drehen sie das Videoformat „Lobby Boy trifft“, in dem Musikerinnen und Musiker anderer Bands zu Gast sind. In den Herbstferien bieten sie außerdem Workshops für Bands an.
Leusmanns „Monkey Moon“-Studio ist ohnehin ein Anziehungspunkt für viele Musiker aus der Stadt und aus der Region.
Schließlich gibt es noch ein Detail, das viele andere Musiker neidisch machen dürfte. Aus einer spontanen Laune heraus haben sie ihre favorisierte Biermarke Brinkhoff’s für ein Sponsoring angefragt. Das Unternehmen sagte Ja und lieferte jede Menge Bier. Als einzige Bedingung müssen die Musiker von Zeit zu Zeit mit einer grünen Flasche posieren.
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