In Sachen viel gefordertem Jugendtreff für Husen geht es plötzlich ganz schnell. Bereits am Montag (25.9.), 17 bis 19 Uhr, eröffnet ein solcher Treff im Katholischen Gemeindehaus St. Petrus Canisius, Kühlkamp 11.
Mitinitiator Marcus Eßer von der Kolpingsfamilie Husen erklärt allerdings, dass die Pläne dafür schon etwas länger existieren. Die Eröffnung habe also nichts mit den jüngsten Ereignissen in Husen zu tun, bei denen oft auch aggressive Jugendliche in die Schlagzeilen geraten waren. Unter anderem die Messdiener der Gemeinde hatten sich einen solchen Treffpunkt gewünscht.
Er soll jungen Menschen im Alter von 6 bis 18 Jahren eine sichere und unterhaltsame Umgebung bieten, in der sie ihre Freizeit verbringen können. Weil aber das Gemeindehaus an anderen Tagen oft anderweitig belegt ist und auch weil die personellen Ressourcen und finanziellen Mittel der Gemeinde laut Marcus Eßer begrenzt sind, beschränkt sich das Angebot nur auf die Montage.
Am Eröffnungstag soll auch ausgelotet werden, wie man die beiden Altersgruppen (7-12 Jahre und 13-18 Jahre) unterteilt - ob man beispielsweise für jede Gruppe eine Stunde reserviert oder sie im wöchentlichen Wechsel kommen lässt. Nadine Fortak und Marissa Rohde-König werden das Angebot betreuen.

Auch früher habe es solche Überlegungen gegeben. Die Umsetzung sei stets daran gescheitert, dass es schwierig gewesen sei, mit den relevanten Altersgruppen überhaupt in Kontakt zu kommen. Das sei nun durch die Initiative der Messdiener gegeben, die hoffentlich weitere Kinder und Jugendliche ansprechen und mitbringen.
Unterstützung erhält die Kolpingsfamilie durch das Jugendamt in Person der Scharnhorster Jugendpflegerin Nadine Ruhrmann. Sie schickt am Eröffnungstag eine Kutsche, mit der die Besucher kleine Fahrten unternehmen können.
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Die Kolpingsfamilie selbst habe eine Tischtennisplatte angeschafft. Und letztlich sei der Gemeindehaus-Saal so groß, dass man darin sogar Fußball (mit einem Softball natürlich) oder Badminton spielen könne. Auch das Außengelände - zum Beispiel die große Wiese vor dem Gemeindehaus - könne genutzt werden. Natürlich ist der Konsum von Alkohol verboten.
Marcus Eßer sagt: „Hauptziel ist, den Kindern und Jugendlichen eine Vielzahl von Aktivitäten anzubieten, die ihre körperliche, geistige und soziale Entwicklung fördern.“ Auch eine regelmäßige Jugenddisco oder Ausflüge in den Wald könnten stattfinden.
Ob es auch gelinge, die Jugendlichen anzusprechen, die sich im kleinen Park an der Ecke Flemerskamp/Husener Eichwaldstraße treffen, müsse man abwarten. Auf dem Husener Dorffest neulich sei er eigentlich sehr gut im Gespräch mit mehreren Jugendgruppen gewesen, sagt Marcus Eßer.
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