Zwei Großeinsätze am Dortmund Hbf Warum gibt es häufiger Alarm wegen herrenloser Gegenstände?

Herrenlose Gegenstände am Hauptbahnhof: Was es mit den Funden auf sich hat
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Zwei Tage in Folge hat man am Dortmunder Hauptbahnhof herrenlose Gegenstände gefunden. Das führte zu Ausfällen und Einschränkungen für Reisende. Bundespolizei-Sprecher Hendric Bargert gibt Entwarnung trotz der Häufung. Es handele sich aktuellen Erkenntnissen nach um Zufall, dass es zwei Einsätze so schnell hintereinander gab. Jedoch werde die Bundespolizei in diesen Belangen sensibler.

Mehrere Beamte am Dortmund Hbf untersuchen herrenlose Gegenstände.
Am 4. August war der Dortmund Hbf für etwas über eine Stunde lang wegen dem Fund von "unbekannten Gegenständen" gesperrt. © Sophia Wibbeke

Was ist passiert?

Der erste Einsatz begann am Freitagnachmittag, 4. August, als mehrere technische Geräte und Privatgegenstände direkt am Eingang des Dortmunder Hauptbahnhofs gefunden wurden. Der Haupteingang war über eine Stunde gesperrt und einige Reisende verpassten ihre Züge, da die Alternativrouten zu den Gleisen unbekannt oder schlicht zu lang waren.

Nur einen Tag später fand man an Gleis 11 einen Koffer ohne erkennbaren Besitzer. Mehrere Gleise wurden von etwa 14 Uhr bis 16 Uhr gesperrt. „Dass das direkt hintereinander war, ist schon auffällig, keine Frage“, sagt Bargert, „wir sehen aber keinen konkreten Hinweis auf einen Zusammenhang.“

Deutlich sensiblere Arbeitsweise

„Das Ende der Ferien hat damit meiner Meinung nach auch nichts zu tun“, sagt er. Eine besondere Maßnahme der Polizei zur verstärkten Überwachung finde ebenfalls nicht statt. „Es ist aber natürlich so, dass die Kollegen, Mitarbeiter des Bahnhofes und auch Angestellte dort immer sensibilisierter werden, was das Thema angeht“, so Bargert.

„Darüber hinaus werden Kollegen der Bundespolizei verstärkt geschult. Da geht man natürlich deutlich aufmerksamer durchs Leben. So was fällt dann einfach viel besser auf“, erklärt er.

Doch noch mehr Faktoren erklärten die verbesserten Kontrollen. „Wir haben auch zusätzlich Verstärkung unseres Personals bekommen. Dazu ist das so, dass Entschärfungsteams viel schneller vor Ort sein können.“ Das alles erleichtere solche Einsätze.

Was können Bahnreisende machen?

Dass das für Bahnreisende nicht angenehm ist, verstehe Bargert. „Sicherheit geht aber natürlich vor“, sagt er. Man mache diese Einsätze nicht, wenn sie nicht nötig wären. „Die Einsatzkosten gehen natürlich in die Tausende. Genau gibt es aber keinen pauschalen Betrag. Das werde je nach Einsatz neu berechnet, basierend auf benötigtem Personal und benutzter Technik.“

Sollten Reisende durch solche Maßnahmen einen Zug verpassen, solle man sich, so der Bundespolizeisprecher, an die Deutsche Bahn wenden. Normalerweise haftet der Verursacher für solche Einsätze. „Das ist wie bei den Klimaaktivisten, die bei blockierten Flughäfen auch für die Ausfälle haften. Man wendet sich also an die jeweiligen Anbieter, wie in dem Fall die Deutsche Bahn.“ Grundsätzlich sei das ein zivilrechtlicher Vorgang, für den die Beamten der Bundespolizei nicht zuständig sein.

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