
© Dieter Menne (Archivbild)
Stadt will E-Autos Vorfahrt in Dortmunds längster Taxi-Schlange geben
Emissionsfreie Innenstadt
Die Stadt Dortmund macht weiter ernst mit der Förderung der Elektro-Mobilität. Spürbar wird das bald in der längsten Taxi-Schlange der Stadt.
„Emissionfreie Innenstadt“ ist der Titel des Förderprogramms, aus dem reichlich Geld von EU und Land nach Dortmund fließt. Für fast 8 Millionen Euro sollen 16 Maßnahmen realisiert werden, mit denen umweltschädlicher Verkehr in den Innenstadt reduziert werden soll.
Neben Maßnahmen für den öffentlichen Nahverkehr, Fußgänger und Radfahrer gehört dazu auch die Förderung der E-Mobilität. Ein zentrales Projekt ist dabei der Vorrang für E-Taxen am Hauptbahnhof.
Zum Einsatz kommt dabei neue digitale Technik, die an der Taxi-Vorfahrt am Hauptbahnhof installiert werden soll und mit der E-Taxen bevorrechtigt werden. So soll dafür gesorgt werden, dass sich absehbar die Zahl der Elektrotaxen in der Stadt erhöht und der CO2-Ausstoß verringert werde.
Für die betroffenen Taxi-Unternehmen kommt der Vorstoß nicht aus heiterem Himmel. Das Vorgehen zur Förderung der Elektromobilität im Taxi-Gewerbe wurde im Vorfeld intensiv mit dem Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs NRW, der Taxi Dortmund e.G. sowie der IHK zu Dortmund abgestimmt, teilt die Stadt mit.
Ziel ist weniger Schadstoff-Ausstoß
Ein Taxi mit reinem Verbrennungsmotor stoße pro Jahr durchschnittlich zehn Tonnen CO 2 aus, erklären die Experten der Stadt. Durch die Förderung von E-Taxen könne dieser Ausstoß deutlich gesenkt werden.
Aufgrund meist kurzer Einzelstrecken sowie der Standzeiten böten sich Taxifahrten für eine Umstellung auf Elektromobilität an. Denn die durchschnittlichen Strecken von 150 Kilometer pro Taxifahrer-Schicht lägen deutlich unterhalb der Reichweiten der derzeit verfügbaren Elektrofahrzeuge.
Mit der neuen Generation von Elektrofahrzeugen können die meisten Schichten ohne Zwischenladung gefahren werden. Außerdem könnten die Standzeiten der Taxen für Zwischenladungen genutzt werden.

An der Taxi-Vorfahrt am Dortmunder Hauptbahnhof sollen E-Taxen bald Vorrang bekommen. © Stephan Schütze (Archivbild)
Vorgesehen ist deshalb neben der Digitalisierung der Taxi-Vorfahrt auch der Aufbau von mehreren Schnelladesäulen am Hauptbahnhof. Ein externer Anbieter soll nach den Plänen der Stadt am Hauptbahnhof mehrere öffentlich zugängliche Ladesäulen errichten und nach Möglichkeit einen vergünstigten Tarif für Taxifahrer anbieten.
Und wie funktioniert die Digitalisierung der Taxi-Vorfahrt? Durch elektronische Erfassung und Anzeige von Taxen an der südlichen Vorfahrt am Hauptbahnhof sollen E-Taxen bei der Aufnahme von Fahrgästen bevorrechtigt werden, heißt es in der Erklärung der Stadt.
Das Bevorrechtigungssystem soll E-Taxen eine Vorbeifahrt an den Wartereihen und eine direkte Vorfahrt ermöglichen, um Fahrgäste einsteigen zu lassen. Mögliche Zeitverluste durch das Laden von E-Taxen sollen so kompensiert werden.
Anpassung der Taxi-Ordnung
Dieser Auftrag zur Entwicklung einer innovativen digitalen Lösung inklusive der baulichen und technischen Maßnahmen soll ebenfalls an einen externen Anbieter vergeben werden.
Auch die Dortmunder Taxi-Ordnung soll dazu angepasst werden, schlägt der Verwaltungsvorstand der Stadt dem Rat vor, der darüber am 18. Juni entscheidet.
Dabei soll eine Grenze von 580 Taxi-Konzessionen festgesetzt werden, die sich in der Vergangenheit bewährt habe.
Taxifahrer sollen mehrsprachig über die Regeln des Bevorrechtigungssystems informiert werden, Taxi-Unternehmer über geeignete Fahrzeuge.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
