6,4 Millionen Euro vom Land NRW, damit Dortmunds Luft besser wird

© Gaby Kolle

6,4 Millionen Euro vom Land NRW, damit Dortmunds Luft besser wird

rnNachhaltige Mobilität

Dortmunds Luft in der Innenstadt soll besser werden. Dafür hat NRW-Wirtschaftsminister am Mittwoch einen Förderbescheid ins Rathaus gebracht; denn die Stadt hat mit ihren Ideen überzeugt.

Dortmund

, 24.04.2019, 18:22 Uhr / Lesedauer: 2 min

Ein angenehmer Termin wartete am Mittwochmorgen auf Oberbürgermeister Ullrich Sierau, als er – wie so oft – mit dem E-Bike zum Dienst ins Rathaus geradelt kam. NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart hatte sich angekündigt, um einen Förderbescheid in Höhe von 6,4 Millionen Euro – Geld vom Land und der EU – zu überreichen. Damit unterstützt die Landesregierung die Anstrengungen der Stadt für eine saubere und treibgasfreie Luft in der Innenstadt.

Dortmund ist die erste Stadt, die einen Förderbescheid für das Ziel einer „emissionsfreien Innenstadt“ erhalten hat. Sie hat sich mit ihren konkreten Ideen und vor allem mit der schnellen möglichen Umsetzung, so der Minister, in einem Wettbewerb durchgesetzt. Mit dem Geld fördert die Stadt nachhaltige Mobilität und will gemäß ihrem Masterplan Mobilität Menschen bewegen, möglichst viele Wege in die Dortmunder Innenstadt zu Fuß, per Fahrrad, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zurückzulegen. Die Verringerung des Kraftfahrzeug-Verkehrs soll helfen, den Klimaschutz und die Lebensqualität der Bürger in der Stadt zu verbessern.

Digitale Vorfahrtsregelung für E-Taxen

Eine von insgesamt 16 innovativen Maßnahmen ist die digitale Vorfahrtsregelung für E-Taxen im Bereich der Bahnhofsvorfahrt, die Nachteile durch Ladevorgänge auffängt. Oder Lastenfahrräder, die im emissionsfreien Lieferverkehr auf der letzten Meile von innenstadtnahen Mikrodepots in die Innenstadt eingesetzt werden sollen. Oder 1000 zusätzliche Fahrradbügel, die in der Stadt geplant sind. Zudem sollen die Rad- und Fußwegverbindungen aus den Vororten in die Innenstadt verbessert werden.

Der Radverkehr in der Innenstadt werde in den nächsten Jahren eine zentrale Rolle spielen, kündigte Planungsdezernent Ludger Wilde wiederholt an. So soll innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre ein Radweg am Ostwall entstehen und darüber hinaus der gesamte Wall perspektivisch für den Radverkehr neu gedacht und die Umsetzung geprüft werden.

Vierköpfige Sondergruppe eingerichtet

Die Stadt hat eine vierköpfige Sondergruppe eingerichtet unter Leitung von Andreas Meißner, der auch die Umsetzungsstrategie für eine emissionsfreie Innenstadt erarbeitet hat. Um das Maßnahmen-Paket umzusetzen, stehen einschließlich des Eigenanteils der Stadt für die nächsten drei Jahre 8,2 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu zählen auch in Kooperation mit der Stadterneuerung Baumaßnahmen, Planungsprojekte, Mobilitätsmanagement, Maßnahmen zur Elektromobilität sowie eine breit angelegte Marketingkampagne und Öffentlichkeitsbeteiligung.

„Wir arbeiten nicht mit Verboten und Sanktionen“, unterstrich Planungsdezernent Wilde, „wir arbeiten mit Anreizen und Alternativen.“ Auch in der Wirtschaft werde dafür geworben, der Verkehrswende beizutreten. Über die Vorlage zur Umsetzung von Dortmunds Einstieg in eine emissionsfreie Innenstadt soll der Rat am 23. Mai entscheiden.

Zu Jahresbeginn gab‘s schon Geld vom Bund

Die Umsetzungsstrategie zur emissionsfreien Innenstadt ist nicht das erste Projekt zu diesem Thema, für das die Stadt erfolgreich Fördermittel einwerben konnte. So gab es vom Bund Anfang dieses Jahres Geld für das Smart-City-Projekt NOX-Block, mit dem die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge erheblich ausgebaut wird. Ein Baustein sind dabei Straßenlaternen, die zu Ladestationen aufgerüstet werden. OB Sierau unterstrich, Dortmund baue seine Vorreiterrolle im Bereich der Elektromobilität weiter aus: „Wir haben schon den Ehrgeiz, bei diesem Thema weit vorne zu sein. Wir wollen das mit der Digitalisierung verbinden.“

Dortmunds Projekt „Stadtluft ist (emissions-)frei“ wurde in der ersten Runde des Projektaufrufs „KommunalerKlimaschutz.NRW“ von einer Expertenjury für den Sonderförderbereich „Emissionsfreie Innenstadt“ ausgewählt.
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