Dortmund bekommt ein neues Open-Air-Festival Drei Tage Live-Musik bei „Sonic Waves“

Dortmund bekommt ein neues Open-Air-Festival am Hafen
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Der Dortmunder Hafen ist im Wandel. Zu sehen ist das an neuen Bauwerken und stetiger Entwicklung. Aber zwischen Wasserkante, alter Industrie und neuem Business gedeiht auch ein Stück Kultur.

Ausdruck davon ist ein neues Open-Air-Festival mit dem Namen „Sonic Waves“, das vom 17. bis zum 19. Juli (Donnerstag bis Samstag) die Fläche an der nördlichen Speicherstraße beleben wird. Das Festival in Wassernähe wird entwickelt von Menschen aus dem Hafen – und es soll dem gesamten Gebiet nutzen.

Keine Massenveranstaltung

Wer jetzt große Open Airs wie das Juicy Beats im Westfalenpark im Kopf hat und sich möglicherweise etwas erschrocken fragt, wie Zehntausende Menschen an die Speicherstraße passen sollen, der braucht sich nicht zu sorgen. Das Sonic Waves wird deutlich kleiner und auch wesentlich günstiger als große Open Airs.

Mehrere Hundert Personen passen auf das Gelände am Speicher 100, das sich beim Hafenspaziergang im vergangenen Sommer schon als tauglich erwiesen hat. Der Preis für ein Drei-Tages-Ticket liegt bei 40 Euro. Die Warm-Up-Show mit zwei Bands am Donnerstag (17.7.) kostet 10 Euro Eintritt, die beiden weiteren Festivaltage einzeln jeweils 20 Euro.

Für die Veranstaltung wird die nördliche Speicherstraße abgesperrt. Direkte Nachbarn gibt es hier kaum. Die Straße ist regelmäßig ein Treffpunkt für die Tuning- und Raser-Szene.

Internationales Line-Up

Dafür gibt es ein Line-Up mit Bands aus den USA, Australien, England, Spanien und Deutschland. Namen wie The Darts, Los Pepes, The Snares oder Zombeaches müssen wahrscheinlich die meisten in eine Suchmaschine eintippen. Das kann sich allerdings richtig lohnen für alle, die selbstgemachte Musik und viel Energie mögen.

Statt Mega-Sellern oder Social-Media-Stars gibt es hier laut dem künstlerischen Leiter Oliver Pilsner „viele junge, moderne Bands“. Die programmatische Klammer ist die Freude an Rockmusik mit sehr vielfältig interpretierten Punk-Einflüssen.

Viele arbeiten zusammen

Hinter dem Festival stehen der Dortmunder Konzertveranstalter Harbour Sounds, der Verein Speicher 100 sowie mehrere Kooperationspartner. Dazu zählen laut Oliver Pilsner kulturelle Institutionen die Vereine Dings und Maschinerie, Projektspeicher, Heimathafen, Monkey Moon Studio oder Umschlagplatz und weitere. Pilsner nennt aber auch wirtschaftliche Akteure wie dPort 21, Dortmunder Hafen AG und Ruhr Tourismus. Das Kulturbüro Dortmund unterstützt das Festival finanziell.

„Besonders wichtig ist uns die Einbindung der Nachbarschaft und die Stärkung der Kooperationen innerhalb des Hafen-Viertels“, sagt Christian Schnös aus dem Organisationsteam. Oliver Pilsner ergänzt: „Unser Ziel ist es, nachhaltige Strukturen für Musikveranstaltungen zu etablieren.“

Das Gebäude der Kreativ-Intitative Speicher 100 im Dortmunder Hafen.
Das Gebäude der Kreativ-Intitative Speicher 100. © Archiv

„Wir betreiben das mit Herzblut“, sagt Oliver Pilsner über den Einsatz für die Dortmunder Livemusik-Kultur. Seit einem Jahr ist Harbour Sounds als „Konzert-Konglomerat“, wie Pilsner es nennt, in Dortmund aktiv und kuratiert Live-Events mit internationalen Bands an unterschiedlichen Orten wie Subrosa, Dietrich-Keuning-Haus oder Oma Doris.

Konzerte schon ab Mai

Vor dem Festival wird es bereits mehrere einzelne Open-Air-Konzerte am Speicher 100 geben. Am 1. Mai, 22. Mai und 10. Juni werden unter anderem die Bands australischen Split System und Itchy an the Nits oder die Belgier Mitraille hier auftreten

Unabhängig von der neuen Veranstaltung hat ein anderes Open-Air-Festival, das in den vergangenen drei Jahren am Hafen auf dem Umschlagplatz stattgefunden hat, für diesen Sommer einen neuen Ort gefunden. Das „Bunt oder Blau“-Festival geht am 20. und 21. September auf dem Gelände des Junkyard an Schlegelstraße über die Bühne.