Wie auf dem Präsentierteller liegt die Baustelle für das neue ICE-Werk der Deutschen Bahn gut sichtbar unter der Hafenbrücke. Die Baustelle für das Bahndepot der Firma Siemens an der anderen Seite der Nordstadt ist da deutlich versteckter. An der Ravensberger Straße, nicht weit von der Bornstraße entfernt, entsteht eine Werkshalle, die nur eine etwas geringere Dimension hat als die geplante ICE-Werkstatt der Bahn am Hafen.
438,80 Meter lang ist die Halle, für die am Donnerstag (10.4.) Richtfest gefeiert wurde. Sie erweitert das schon bestehende RRX-Depot der Firma Siemens. „Wir haben hier das modernste Rail-Service-Center der Welt“, verkündete Gerhard Greiter, CEO für die Region Nordosteuropa bei Siemens Mobility, stolz. Und auch mit der Erweiterung des Depots, die südlich der bestehenden Werkstatt entsteht, wolle man „Kunden weltweit nach Dortmund bringen“, kündigte Elmar Zeiler, CEO Customer Service bei der Siemens Mobility GmbH an.

Das seit 2018 betriebene Wartungs-Depot für RXX-Züge wächst um mehr als 87.000 Quadratmeter auf 158.000 Quadratmeter. „So viel wie 22 Fußballfelder“, rechnete Elmar Zeiler vor. Allein die 438 Meter lange Werkstatthalle hat eine Fläche von 12.300 Quadratmetern.
Investment von 150 Millionen
Bemerkenswert ist nicht nur das Bauwerk selbst, sondern vor allem die Technik, die in ihm stecken wird. Vom „High-Tech-Service-Depot“ ist die Rede. Digitale Steuerung bei der Wartung von Zügen ist das Stichwort. „Wir zeigen hier, was wir an neuen Technologien einsetzen können“, erläuterte Zeiler. Das reicht von automatischen Messsystemen bis zum 3D-Druck für Metall und Kunststoffteile. Die moderne Ausstattung mache das Siemens Rail-Service-Center „zu einem Mekka für Depot-Experten“, sagte Gerhard Greiter.

Während in dem bestehenden Depot vorwiegend RXX-Züge für den Regionalverkehr in NRW gewartet werden, ist man künftig offen für andere Flotten - etwa auch für ICE-Züge. Dafür investiert Siemens in der Nordstadt rund 150 Millionen Euro.
Und es wächst nicht nur die Fläche des Depots, sondern auch die Zahl der Arbeitsplätze. 150 Beschäftigte zählt das Siemens Rail-Service-Center aktuell. 100 weitere Jobs sollen dazukommen. „Und wir suchen dringend Fachkräfte“, erklärte Greiter. 2026 soll die Depot-Erweiterung in Betrieb gehen.

Das freute nicht zuletzt Oberbürgermeister Thomas Westphal als Ehrengast beim Richtfest. „Für Dortmund ist das eine wunderbare Investitionen“, sagte der OB. Und er machte die generelle Bedeutung der Depots deutlich. „Diese Werkstätten sind das Rückgrat des gesamten Bahnsystems“, erklärte Westphal. Mit den bestehenden Instandsetzungswerken der Bahn AG, dem neuen ICE-Werk der DB am Hafen und dem wachsenden Rail-Service-Center von Siemens spielt Dortmund bundesweit dabei eine ganz bedeutende Rolle.