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Angst vor Hirnvenenthrombose: Täglich Verdachtsfälle in der Notaufnahme
Astrazeneca-Nebenwirkungen
Der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca kann mutmaßlich starke Nebenwirkungen auslösen. In der Notaufnahme des Dortmunder Klinikums macht sich die Sorge der Geimpften nun bemerkbar.
Dass die Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von Astrazeneca in sehr seltenen Fällen mutmaßlich eine gefährliche Hirnvenenthrombose auslösen kann, scheint einigen Dortmunderinnen und Dortmundern Sorge zu bereiten.
Das macht sich nun in der Notaufnahme des Klinikums Dortmund bemerkbar: Dort klagen jeden Tag mehrere Personen über Symptome, die auf eine Hirnvenen- beziehungsweise Sinusvenenthrombose hindeuten können.
Verunsicherung unter den Geimpften
Die Berichterstattung über den Impfstoff des Herstellers Astrazeneca war in den vergangenen Wochen emotional: Eine schlechte Nachricht nach der nächsten ereilte das Präparat, sodass die Politik auf Anraten der Wissenschaft den Impfstopp verhängte.
Mittlerweile wird der Nutzen des Impf-Präparats zwar als größer erachtet als die Risiken und der Stoff wird an bestimmte Personengruppen wieder verimpft - trotzdem scheint die Verunsicherung einiger bereits mit diesem Stoff geimpften Personen weiterhin groß.
Darauf lassen zumindest die Zahlen aus der Zentralen Notaufnahme des Klinikums Dortmund schließen. Laut Pressestelle waren dort in der Zeit unmittelbar nach dem ersten Impfstopp des Vakzins von Astrazeneca täglich zehn Menschen mit Verdacht auf eine Hirnvenenthrombose.
Sorge über Impf-Nebenwirkungen
Mit der Zeit reduzierte sich diese Zahl zwar, jedoch liege sie derzeit noch immer bei fünf bis sechs Patienten im Durchschnitt jeden Tag. Die Betroffenen klagen meist über Kopfschmerzen und sind kürzlich mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft worden. Im Zusammenhang damit äußern sie die Sorge, eventuell an einer Hirnvenenthrombose erkrankt zu sein.
Zu einer bemerkbar größeren Belastung in der Notaufnahme führe dies allerdings noch nicht. „Alle konnten normal behandelt werden“, so die Pressestelle des Klinikums.
Die allermeisten Verdachtsfälle erweisen sich nicht als Thrombose-Erkrankungen. So hat sich auch im Dortmunder Klinikum die Sorge der Patienten bisher nie bestätigt.
Keine Musterlösung bei Kopfschmerzen
Ob es nun ratsam ist, falls nach der Corona-Impfung mit besagtem Impfstoff Kopfschmerzen auftreten, die Notaufnahme aufzusuchen, dazu gibt das Klinikum keine konkrete Auskunft. „Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich und am Individualfall zu entscheiden“, heißt es.
Deutschlandweit wurden dem Paul-Ehrlich-Institut bis zum vergangenen Donnerstag (15.4.) 59 Fälle einer Sinusvenenthrombose nach der Impfung mit Astrazeneca gemeldet. Das Paul-Ehrlich-Institut empfiehlt, sich bei starken und anhaltenden Kopfschmerzen nach der Impfung ärztlich untersuchen zu lassen.
1998 im Rheinland geboren und seit ein paar Jahren zum Studieren im Ruhrgebiet Zuhause. Verschiedene Menschen und ihre Geschichten - das möchte ich erleben und darüber berichten.
