Doch der Bau war nicht ohne Herausforderungen. Ein großes Problem stellte der feuchte Untergrund dar. „Wir hatten im Boden viel Wasser, das hat die Arbeiten deutlich erschwert. Das war ein bekanntes Problem“, berichtet Projekt-Mitarbeiter Tim Damen. „Wir mussten bei den einzelnen Bauabschnitten jeweils Grundwasserabsenkungen vornehmen und dokumentieren, dass diese keinen nachhaltigen Einfluss auf die Nachbarhäuser, die Autobahn oder die Bahnhaltestelle haben.“ Auch Monate nach dem Abstellen der Grundwasserpumpen würden Messungen durchgeführt, um sicherzustellen, dass keine Spätschäden auftreten.
Zusätzlich mussten Maßnahmen zum Schallschutz getroffen werden. „Die dreifach verglasten Fenster sorgen dafür, dass die Mieter, die zur Evinger Straße heraus wohnen, von der Stadtbahn, der B54 oder eben der naheliegenden Autobahn nichts mitbekommen“, erklärt Projektvermieter Tobias Andernacht.
Die hohen Umweltauflagen bei der Wärmedämmung würden nicht nur die Energieeffizienz der Gebäude verbessern, sondern auch gegen den Lärm helfen. „Sonst hilft die Wärmepumpe auch nicht sonderlich, wenn die Fenster nicht richtig abgedichtet sind“, ergänzt Pressesprecher Jens Rospek.
Die Mietpreise für die neuen Wohnungen „In der Esche“ liegen bei 12 Euro pro Quadratmeter. Ein vergleichsweise günstiger Preis für Neubauten mit moderner Ausstattung. „Das war unser Glück des frühen Bautermins. Wir haben noch das Geld aus dem Fördertopf nutzen können. Eine solche moderne Wohnung ist in Köln oder Düsseldorf deutlich teurer“, so Rospek.
Die Wohnungen sind zwischen 56 und 81 Quadratmetern groß und verteilen sich auf fünf dreigeschossige und zwei viergeschossige Gebäude. Sie verfügen über Design-PVC-Böden mit Fußbodenheizung, bodengleiche Duschen sowie großzügige Balkone oder Terrassen. Zu jeder Wohnung gehöre zudem ein Kellerabteil sowie ein Waschmaschinen-Anschluss im Waschkeller. Barrierefreiheit wurde in allen Gebäuden umgesetzt, sodass auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität dort wohnen können. Auch Haustierhaltung sei grundsätzlich erlaubt.
Neben dem Wohnraum gestaltet Vivawest auch die Außenanlagen neu. Dazu zählen ein Kinderspielplatz, Mietergärten und 94 Parkplätze, die alle für Elektro-Ladesäulen vorgerüstet sind. „Das heißt, die Kabel sind da und, wenn ein Mieter Interesse meldet, dann können wir relativ schnell Ladesäulen installieren“, erklärt Damen.
Ein weiteres Detail: Die Solarpanels auf den Dächern. „Den Strom nutzen wir beispielsweise für die Treppenhausbeleuchtung und andere gemeinschaftliche Kosten. Aber der Rest fließt ins Netz ein. Beim Mieterstrom gibt es noch rechtliche Hürden“, erklärt Rospek.
Die Vermarktung der Wohnungen läuft in drei Phasen. Der erste Bauabschnitt mit 24 Wohnungen wurde bereits Ende 2024 fertiggestellt. Die meisten Wohnungen sind vermietet. Im Januar startete die Vermarktung für den zweiten Abschnitt mit 36 Wohnungen, wovon noch rund ein Viertel – vor allem Zweizimmerwohnungen – frei sind. Die ersten Mieter sollen hier im Juni 2025 einziehen. Im März begann die Vermarktung für die letzten 32 Wohnungen, mit Erstbezug im September 2025. „30 Wohnungen sind noch verfügbar“, betont Projektvermieter Andernacht.
Trotz der schwierigen Bauverhältnisse ist das Projekt ein Meilenstein für Vivawest. „Das sind die einzigen geraden Häuser in diesem Gebiet, auf diesem alten Bergbau-Gelände“, behauptet Rospek. „Wir hatten hier vorher Häuser stehen, die wir wegen der Bergbauschäden abreißen mussten.“ Statt der ursprünglich 70 Altbauwohnungen stehen nun 92 neue Einheiten zur Verfügung.