Jetzt gibt’s Zoff: Airport-Mitarbeiter sauer auf Flughafen-Gegner

© Dieter Menne (A)

Jetzt gibt’s Zoff: Airport-Mitarbeiter sauer auf Flughafen-Gegner

rnCorona-Krise und Flughafen

Erneuter Schlagabtausch um Dortmunds Flughafen: Mario Krüger von der Schutzgemeinschaft Fluglärm erwartet das wirtschaftliche Aus für den Airport. Die Antwort der Mitarbeiter folgt auf dem Fuß.

Dortmund

, 22.04.2020, 17:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Flughafen-Chef Udo Mager spricht von „Zynismus“, Betriebsratsvorsitzender Thomas Stegemann von „einem Schlag ins Gesicht“ der Flughafen-Mitarbeiter: Mit Empörung reagiert die Airport-Seite auf die jüngsten Äußerungen von Seiten der Schutzgemeinschaft Fluglärm. Deren Vorsitzender Mario Krüger hatte die Erwartung geäußert, der ohnehin defizitäre Flughafen stehe im Zuge der Corona-Krise nun endgültig vor dem „wirtschaftlichen Ende des Betriebs“.

Für den Fall, dass der Flugverkehr doch wieder aufgenommen werde und der Lärm zurückkehre, prognostiziert Krüger, „dass die Menschen in der Einflugschneise nicht mehr so passiv“ blieben wie in der aktuellen Lärmpause.

So reagiert der Airport-Chef

Mager schüttelt den Kopf. „Ich bin erschüttert über den Zynismus, der in den Aussagen zum Tragen kommt“, kommentiert der Flughafen-Chef. „Es sind entlarvende Selbstoffenbarungen, die für sich sprechen.“

Noch deutlicher wird Thomas Stegmann, Betriebsratsvorsitzender am Dortmunder Airport. Die Mitglieder der Schutzgemeinschaft mögen Freude daran haben, zurzeit keine Fluggeräusche zu hören, meldet sich Stegmann in einem offenen Brief zu Wort. Die Äußerungen seien aber „ein Schlag ins Gesicht“ der rund 440 Beschäftigen, die Angst um ihre Zukunft hätten.

Er lade Herrn Krüger gern ein, sich den Sorgen der Mitarbeiter persönlich zu stellen und dabei die Realität zur Kenntnis zu nehmen. Die Antwort auf die Corona-Krise könne nicht sein, ganze Unternehmen zu schließen und Arbeitsplätze in Dortmund und Umgebung zu vernichten.

„Der Widerstand wird kommen“

Der Anstieg der Passagierzahlen von zuletzt 2,28 Millionen auf 2,72 Millionen in 2019 verdeutliche nicht allein die hohe Nachfrage am Mobilitätsangebot des Flughafens. Die Steigerungsraten hätten auch dazu geführt, dass der Airport sein Defizit 2019 weiter verringern konnte.

„Das Erreichen der schwarzen Null im Betriebsergebnis war sehr realistisch“, so Stegmann. (Das vorläufige Jahresergebnis 2019 weist einen Gesamtverlust von 10,4 Millionen Euro aus, das Betriebsergebnis ein Defizit von 380.000 Euro; Anm. d. Redaktion)

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Die Erwartung von Krüger, die Menschen in der Einflugschneise mögen im Falle einer Rückkehr des Fluglärms nicht „mehr so passiv“ bleiben, sondern Widerstand leisten, kommentiert Stegmann so: Krüger möge „gewiss sein, dass dieser Widerstand kommen wird.“

In dem Fall werde es aber ein „Widerstand gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen sein und ein Kampf zurück zu einem gut funktionierenden Flughafen.“ Der Betriebsratsvorsitzende weiß aber auch: „Das wird nur durch staatliche Unterstützung gehen.“

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