Wenn man den Raum betritt, spielen die Lichter an der Wand und zeigen verschiedene Kunstwerke, während dazu passende Musik gespielt wird. Das Phoenix des Lumières in Dortmund begeistert die Besucher mit ihrer Lichterschaus sowohl visuell als auch akustisch durch ihre Musikauswahl. Für den Museumsdirektor Renaud Derbin ist klar, wo man das für ihn am meisten genießen kann. „Mein Lieblingsort ist unser Spiegelsaal in der Mitte der Ausstellung. Das ist so ein bisschen wie Versailles“, zieht Derbin den Vergleich mit dem berühmten Schloss in Frankreich.
Den Grund dafür sieht Derbin in der Lage, den Spiegeln und der Akustik, die in dem Zylinder der Ausstellungsmitte zusammenspielen. „Dadurch wird dieses immersive Erlebnis ermöglicht, was wir möchten“, findet er. Derbin beschreibt das immersive Erlebnis als ein Eintauchen in die Kunst, sodass man von dieser umgeben wird.

Vor allem die Spiegel nehmen dabei eine wichtige Rolle ein, die laut Derbin einen „Endloseffekt“ auslösen. „Wir möchten, dass unsere Besucher von der Kunst umgeben werden. Und man erlebt es tatsächlich in der Halle, aber dadurch, dass wir über 5000 Quadratmeter Projektionsfläche haben, ist das riesig“, sagt der Direktor.
An seinem Lieblingsort sei das anders. „Wenn man im Spiegelsaal steht, dann hat man das Erlebnis viel näher und man erlebt mehr an Gefühlen, an Details und von den Gemälden. Das führt dazu, dass man dieses 360-Grad-Erlebnis wirklich miterleben kann. Das ist der Grund, warum es mir am besten gefällt“, sagt Derbin.
Musikalischer Auftritt Derbins
Neben dem visuellen Effekt, den die Spiegel erzeugen, stimmt für den Museumsdirektor auch die Audioerfahrung, wenn man sich in die Mitte des Zylinders stellt. „Die Akustik dort im Zylinder gehört zu den besten bei uns. Es gibt bei uns ein paar Orte in der Halle, wo man von der Musik richtig profitieren kann. Im Spiegelsaal finde ich das wirklich Spitze“, so Derbin.
Dass die Akustik allgemein in der Halle stimmen würde, da waren sich Derbin und das audiovisuelle Team sicher, da sich das Museum in einer ehemaligen Konzerthalle befindet. Beim Testen zu Beginn des Museums konnte sich Derbin selbst ein Bild davon machen – er spielte selbst als Tester. „Bevor wir eröffnet haben, hatte ich die Möglichkeit, Saxofon in dem Zylinder zu spielen. Wir wollten testen, wie die Akustik ist und als ich in Dortmund anfing, hatte ich mein Saxofon mitgenommen. Das war speziell, aber es hat einfach Spaß gemacht“, erinnert sich Derbin an seinen kurzen Gastauftritt im Museum.
Besondere Empfehlung der Ausstellung
Die aktuelle Ausstellung im Phoenix des Lumières ist in drei Teile aufgeteilt, wie Derbin erklärt: die beiden Hauptteile mit Dali und Gaudi und einen sechsminütigen Teil – 3 Movements, das verschiedene Tänze zeigt. Im Gespräch mit der Redaktion hat Derbin eine besondere Empfehlung des Programms. „Das 3 Movements ist sehr empfehlenswert. Es lohnt sich auf jeden Fall, weil es in Richtung ethnischer Tänze orientiert ist und weil es eine Poesie darstellt, die sich mit Dali und Gaudi ähnelt“, begründet er. Derbin beeindruckt dabei auch die Dynamik und Athletik, die mit den verschiedenen Tänzen der verschiedenen Kulturen einhergehen.
So versuchen die Betreiber des Phoenix des Lumières, laut Derbin, dass die verschiedenen Programme in ihrer Abstimmung so zusammenpassen, dass sie ein einheitliches Programm ergeben. So ist der erste Teil der jetzigen Ausstellung Salvador Dali, der „an vielen Kunstbewegungen teilgenommen beziehungsweise sie beeinflusst“ hat. Der zweite Teil zeigt die Bauten Gaudis in Barcelona und Katalonien, beispielsweise die „Sagrada Família“ oder den „Parc Güell“.
Sonderausstellungen in den Ferien
Diese Ausstellung wird bis Ende dieses Jahres im Phoenix des Lumières zu sehen sein. Allerdings wird es noch gesonderte Ausstellungen geben, wie der Museumsdirektor verrät. „Zwischen dem täglichen Programm werden wir Sonderprogramme in die Wege leiten, zum Beispiel am Rande von der Europameisterschaft. Aber auch für beispielsweise Schulferien wird es neuen Content geben“, so Derbin.
Am 1. Juni wird das Museum Teil der Kulturveranstaltung „ExtraSchicht“ sein – trotz des parallel stattfindenden Champions-League-Finales von Borussia Dortmund. Derbin drückt dabei natürlich dem BVB die Daumen: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Borussia ins Finale der Champions League gekommen ist, ich insbesondere.“
Das Hoesch-Museum musste seine Teilnahme an der „ExtraSchicht“ aus Sicherheitsgründen zurückziehen. Das Finale mit möglichen Autokorsos danach, insbesondere am Borsigplatz, würde eine sichere An- und Abreise zum Museum nicht gewährleisten. Dies läge an der Sackgassenlage des Museums hinter dem Borsigplatz.