Die Park+Ride-Anlage an der Haltestelle Schulte-Rödding ist eine der Anlagen, für die die Stadt Dortmund neue Pläne hat.

© Gregor Beushausen

Diese Park+Ride-Anlagen in Dortmund sind bald nicht mehr für alle kostenlos

rnVerkehrswende in Dortmund

Die von Stadt und DSW21 geplante Verkehrswende in Dortmund erreicht nun auch die Park+Ride-Plätze im Stadtgebiet: Vier von ihnen sollen attraktiver werden.

Dortmund

, 02.07.2021, 04:20 Uhr / Lesedauer: 2 min

Inzwischen gibt es in Dortmund insgesamt 29 P+R-Anlagen mit knapp 3100 Stellplätzen. Sie sind eigentlich für Einpendler gedacht, die ihren Wagen auf einem sicheren Parkplatz abstellen und von dort mit der Stadtbahn in die Innenstadt fahren möchten.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die lästige und oft umständliche Suche nach einem Parkplatz in der City oder im City-Kragen fällt weg. Genauso wie die Kosten fürs Parkticket: Wer seinen Wagen auf einem P+R-Platz abstellt, zahlt in der Regel keine Parkgebühr. Ganz gleich, ob er in die Stadtbahn umsteigt oder nicht. Genau das soll sich 2022 ändern.

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Die Stadt und DSW21 haben sich darauf verständigt, künftig vier Anlagen bewirtschaften zu lassen. Gemeint sind die P+R-Plätze am „Gottesacker“ an der B1, „Schulte-Rödding“ an der Derner Straße, die Anlage an der Speestraße nahe EDG und Hafen sowie der Standort an der Joseph-Scherer-Straße in Nachbarschaft zum Westfalenpark.

Schranken auf vier Anlagen: Fremdparker sollen zahlen

Alle vier Anlagen sollen mit einem Schranken- und Kassensystem ausgestattet werden, das mit kostenlosem Fremdparken Schluss macht. „Daran führt kein Weg vorbei, wenn man die Anlagen ihrem eigentlichen Nutzen zukommen lassen will“, sagt Verwaltungssprecher Christian Schön auf Anfrage.

Das gilt ausdrücklich nicht für Umsteiger in den ÖPNV. „Jeder, der über ein gültiges ÖPNV-Ticket verfügt, wird weiterhin berechtigt sein, dort kostenlos zu parken“, erläutert Schön. Geregelt wird das über Kassenautomaten. Sie sollen Einzelfahrscheine, aber auch Abos wie etwa Monatstickets mit Chips erkennen können. Gleiches gilt für QR- und Barcodes. Wer über solche Nachweise verfügt, zahlt fürs Parken keinen Cent.

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Anders bei Fremdparkern: Autofahrer, die ihre Wagen weiter auf den P+R-Anlagen abstellen, den ÖPNV aber nicht nutzen, sollen künftig an Ort und Stelle zur Kasse gebeten werden. „Wer ohne gültiges Ticket parkt, muss vor dem Verlassen der Parkfläche am Automaten einen Tagespreis entrichten“, erklärt Schön. Über die Höhe der Parkpreise sei noch nicht entschieden.

P+R-Anlage am Westfalenpark wird aufgestockt

Einen Anhaltspunkt könnte aber die Anlage an der Joseph-Scherer-Straße liefern. Sie wird im Gegensatz zu den drei anderen von Dopark bewirtschaftet. Autofahrer, die ihre Wagen auf der Parkfläche D1 etwa für den Besuch von Veranstaltungen rund um die Halle abstellen (und eben nicht in den ÖPNV) steigen, zahlen in der Regel sieben Euro Tagesgebühr.

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Die Anlage umfasst gerade 50 Stellplätze. Sie sollen auf rund 200 erweitert werden - und der P+R-Standort zudem eine eigene Zufahrt von der Joseph-Scherer-Straße erhalten.

Dabei sind die Pläne für die vier P+R-Anlagen als Teil eines weit größeren Vorhabens zu sehen: Die Stadt ist auf dem Weg, ihr gesamtes Parkleitsystem zu erneuern – die Ausschreibung ist auf dem Markt. Die P+R-Anlagen sind ein Baustein des Projekts Parkleitsystem.

Hinweistafeln vergleichen Fahrzeiten von Auto und Stadtbahn

Geplant ist, Autofahrern mit großzügigen Hinweistafeln auf den Zufahrtswegen die Nutzung von P+R zusätzlich schmackhaft zu machen. Sie sollen über die aktuellen Belegungszahlen der P+R-Anlagen sowie über die Abfahrtszeiten der jeweiligen Stadtbahn informieren. Der Clou dabei: Die Tafeln sollen sogar anzeigen, wie lange die Autofahrt von der P+R-Anlage in die Innenstadt dauert – und wie lange vergleichsweise die Stadtbahn unterwegs ist.

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Die Stadt kalkuliert aktuell mit Kosten in Höhe von gut einer Million Euro für ihr P+R-Projekt. Es wird zu 90 Prozent gefördert: 50 Prozent der Mittel schickt der Bund aus seinem „Sofortprogramm Saubere Luft“. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) stockt die Fördermittel um weitere 40 Prozent auf.