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Corona in Dortmund: „Es tut gut, Zeit mit sich alleine zu verbringen“
Mein Corona-Jahr
Hannah Müllner studiert seit diesem Semester in Dortmund. Hier berichtet sie über ihr Corona-Jahr, aus dem sie auch Kraft schöpfen kann. Eine Sache machte sie jedoch wütend.
Ihr erstes Semester hatte sich Hannah Müllner sicherlich anders vorgestellt. Die 20-Jährige zog von Heilbronn nach Dortmund - und konnte ihre neue Heimat bisher kaum erkunden.
Was war mein schönster Moment in diesem Jahr?
Da ich durch Corona gezwungen war, viel Zeit mit mir selbst zu verbringen, habe ich wieder einen besseren Draht zu mir selbst bekommen. Das Wissen, dass ich mich gerade in einer Ausnahmesituation befinde und es trotzdem schaffe, das Beste daraus zu machen, hat mir neues Selbstbewusstsein gegeben und mich auch wieder daran erinnert, wie gut es tut, Zeit mit sich alleine zu verbringen. Ich bin wieder mehr spazieren gegangen, habe viele Bücher gelesen und auch wieder viel mehr geschrieben.
Was war mein schlimmstes Erlebnis in diesem Jahr?
Meine Mutter arbeitet im Gesundheitswesen. Dadurch habe ich mitbekommen, wie die Umstände dort sich auf einen Menschen auswirken, der mir sehr nahe steht. Die „Prämie“, von der sie nie einen Cent gesehen hat, und auch der Personalmangel, der sie zeitweise an die Grenzen der körperlichen Belastbarkeit gebracht hat. Das hat mich wütend und auch traurig gemacht.
Was mache ich als Erstes, wenn Corona vorbei ist?
Ich möchte mehrere Städte in Deutschland bereisen und Freunde besuchen. Zudem werde ich auf jeden Fall auch mal wieder tanzen gehen und mich ein bisschen ins Nachtleben stürzen.
Gebürtiger Brandenburger. Hat Evangelische Theologie studiert. Wollte aber schon von klein auf Journalist werden, weil er stets neugierig war und nervige Fragen stellte. Arbeitet gern an verbrauchernahen Themen, damit die Leute da draußen besser informiert sind.
