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Die Folgen des Radfahr-Booms: Verein erlebt drastischen Mitgliederzuwachs
ADFC-Kreisverband
Dass mehr Rad gefahren wird, ist auf den Straßen unübersehbar. Der Rad-Boom macht sich auch in Fahrrad-Geschäften und -Werkstätten bemerkbar - und beim ADFC. Dort gibt es einen Mitglieder-Rekord.
Maria Pütter setzt, wenn es nicht gerade heftig regnet, aufs Fahrrad. „Ich mache fast alles mit dem Rad“, berichtet die Hombrucherin. Und nicht nur im Urlaub unternimmt sie auf dem Pedelec ausgedehnte Touren - wie zuletzt an der Mosel, an der Nordsee oder auch im heimischen Dortmund.
Schon mehrfach hat sie dabei an geführten Rad-Touren des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) teilgenommen. „Viele lernen da über das Fahrrad die nähere Umgebung kennen“, sagt ADFC-Kreisverbands-Vorsitzende Werner Blanke. Das Touren-Angebot ist mit ein Grund für Maria Pütter, jetzt auch Mitglied beim ADFC zu werden.
Politischer Einsatz und bundesweite Pannenhilfe
„Das hätte ich eigentlich schon viel eher machen müssen“, sagt die begeisterte Radfahrerin. Dafür sprechen für sie nicht nur die geführten Radtouren des Vereins und der politische Einsatz für bessere Radverkehrsbedingungen.
Mitglieder des ADFC können für 56 Euro Jahresbeitrag - bis zu 18 Jahren zahlt man 16, bis zu 26 Jahren 33 Euro - eine bundesweite Pannenhilfe, eine Haftpflicht-Versicherung und viele Service-Angebote von Selbsthilfe-Werkstätten bis zum Codier-Service als Diebstahlschutz in Anspruch nehmen.
2000. Mitglied des Kreisverbands
Und das nutzen immer mehr Dortmunderinnen und Dortmunder. Werner Blanke empfing Maria Pütter am Montag (23.8.) als 2000. Mitglied des Kreisverbands an der Geschäftsstelle an der Graudenzer Straße in Hörde. „Damit ist der ADFC-Kreisverband einer der größten in Deutschland“, berichtete der langjährige Vorsitzende.
Und der Verein wächst immer weiter. „Allein im Jahr 2020 hatten wir einen Mitgliederzuwachs von 14,5 Prozent“, bilanziert Werner Blanke. Den Boom auf den Radwegen und in der eigenen Mitgliederkartei führt der Kreisverband-Vorsitzende dabei nicht nur auf die Corona-Pandemie zurück.
Bedürfnis nach Bewegung
„Das Bedürfnis der Menschen, sich zu bewegen, ist groß“, stellt Blanke fest. „Vor allem die junge Generation ist bereit, aufs Fahrrad umzusteigen. „Und es ist ein Zeichen der Zeit, dass viele sich für eine gute Sache einsetzen wollen und deshalb bei uns mitmachen.“
Aktive Hilfe kann der ADFC immer gebrauchen. Aktuell wird eine weitere Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt am Bücherpark in der Nordstadt aufgebaut. Außerdem gibt es neben den geführten Radtouren ein großes Angebot zum Thema Verkehrssicherheit, auch und gerade in Schulen. „In Sachen Verkehrssicherheit haben wir wohl mehr als 100 Aktionen im Jahr“, schätzt ADFC-Vorstandsmitglied Andreas Bach.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
