
© Beate Dönnewald
Die „besten Quarkbällchen des Universums“ gibt es im Dortmunder Indupark
Kräbbelchen aus dem Bergischen
Die Sommerpause ist beendet: Joerg Lipken verkauft wieder seine begehrten Quarkbällchen. Bis Ende Mai 2021 wird sein Verkaufswagen im Dortmunder Westen stehen. Die Kunden jubeln.
Joerg Lipken kann es selbst kaum fassen: Mit seiner kurzen Nachricht „Wir sind wieder zurück“ auf Facebook erntete er prompt 117 Herzchen und Likes (Stand 7. Oktober). „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet“, sagt der 44-Jährige, der im vierten Jahr selbst gemachte Quarkbällchen im Indupark an der Wulfshofstraße verkauft.
Seine Kunden haben den Wuppertaler und seine Kräbbelchen offensichtlich vermisst. „Die besten Quarkbällchen des Universums“, schwärmt ein Facebook-User. Andere stimmen ihm zu: „Die sind so lecker“, ist unter dem Post wiederholt zu lesen.
Das sagen auch die Kunden, die wir bei unserem Ortstermin antreffen. Immer wieder müssen wir das Interview unterbrechen – die Bullebäusken, wie die Süßware im Wuppertaler Raum heißt, gehen an diesem Mittag weg wie die berühmten warmen Semmeln.
Rund 800 bis 1000 Stück, schätzt Lipken, reicht er täglich über die Theke. Fünf Kilo Quark-Teig bringt der Inhaber der Firma „Lipkens bergische Quarkbällchen“ dafür jeden Tag mit.
Jedes Bällchen kommt frisch aus der Pfanne
Der gelernte Einzelhandels-Kaufmann hat kein Problem damit, die Zutaten seines Verkaufsschlagers zu verraten. „Mehl, Eier, Zucker, Vanille, Margarine, Salz und Backpulver“, zählt er auf. „Das können Sie doch überall im Internet nachlesen.“ Konkurrenz fürchtet er nicht. „In kleinen Mengen zu Hause gelingt der Teig in dieser Qualität nicht. Das ist wie mit der Gulaschkanone.“
Jedes Bällchen kommt frisch aus der Pfanne, nachdem es acht bis neun Minuten im heißen Öl ausgebacken wurde. Die Kalorienbömbchen landen anschließend auf einem großen Blech in der Auslage der Verkaufswagens, bevor Joerg Lipken sie tütenweise oder auch einzeln verkauft. Der Stückpreis liegt bei 60 Cent, zwölf Stück kosten fünf Euro.

800 bis 1000 Quarkbällchen gehen im Indupark täglich über die Wagen-Theke. © Beate Dönnewald
Jeden Tag reist der Kräbbelchen-Verkäufer aus Wuppertal an. „Bei uns gibt es solche Shopping-Center nicht“, erklärt er, warum er die weite Anfahrt auf sich nimmt. Das Ganze lohne sich aber nur in den Herbst- und Wintermonaten. „Dann sind die Shopping-Center voller, außerdem essen die Leute heiße Süßwaren lieber, wenn es kalt ist.“ Spätestens Ende Mai werde er den Verkauf wieder einstellen.
Zweiter Wagen in Unna
In Herne, vor dem Möbelgeschäft Zurbrüggen, steht der zweite Verkaufswagen des Familienunternehmens. Dort bringt Lipkens Bruder ganzjährig die süßen Sünden unter die Leute. Um die umsatzschwachen Sommermonate auszugleichen, hat sich der Firmeninhaber mit dem Indupark einen zweiten Standort gesucht.
Hier öffnet er täglich um 10 Uhr seinen Verkaufswagen gegenüber von Deichmann, gegen 18.30 Uhr beginne der „Leerverkauf“. Um 19 Uhr habe er dann meistens Feierabend. Für die „Lipken-freie“ Sommerzeit hat er noch einen Tipp: „Die Quarkbällchen lassen sich gut einfrieren.“
1968 geboren und seit über 20 Jahren Redakteurin bei Lensing Media. Zuständig für den Dortmunder Westen mit seinen Stadtbezirken Lütgendortmund, Mengede und Huckarde sowie für die Stadt Castrop-Rauxel.
