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Deutlich mehr Kita-Plätze durch Neubauten in Scharnhorst und Derne
Ausbauprogramm bei Fabido
Die Stadtbezirke Scharnhorst und Eving brauchen dringend mehr Betreuungsplätze für Kinder. Helfen soll ein Kita-Ausbau-Programm der Stadt mit Abriss- und Neubauplänen.
Weite Wege müssen Eltern von Kindergarten-Kindern aus Scharnhorst zurzeit in Kauf nehmen. Weil das Gebäude am Buschei 30, in dessen Erdgeschoss eine Fabido-Kita untergebracht ist, nach dem Starkregen vom Juli dieses Jahres nicht mehr genutzt werden kann, müssen sie ihre Kinder in ein Ausweichquartier in der früheren Minister-Stein-Schule am Gretelweg in Kemminghausen bringen.
Diese Regelung gilt voraussichtlich bis Juli 2022, also das Ende des aktuellen Kindergarten-Jahres. Danach sollen die Buschei-Kinder vorübergehend in den Fabido-Kitas am Mackenrothweg und Am Stuckenrodt mit unterkommen.
Künftige Kita-Jahrgänge können sich allerdings auf eine moderne neue Kita am alten Standort neben der Buschei-Grundschule freuen. Der Neubau einer Fabido-Kita am Buschei 30 ist Teil des städtischen Programms zum Kita-Ausbau. Dabei sollen in den nächsten drei Jahren für rund 50 Millionen Euro sechs neue Fabido-Kitas entstehen, vorwiegend durch Abriss und Neubau.
Das gilt auch für den Standort Buschei 30. Das 31 Jahre alte Gebäude soll abgerissen werden und an seiner Stelle und auf einer westlich angrenzenden Fläche ein Neubau entstehen. Die neue Fabido-Kita, die nach neuesten Standards gebaut wird, soll dann sechs statt zwei Gruppen und damit deutlich mehr Betreuungsplätze bieten.
Neue „Maxi“-Kita in Derne
Nutznießer des Kita-Ausbauprogramms ist auch Derne. Dort soll die alte Kita an der Oberbeckerstraße ebenfalls abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Diese Variante sei nach einer Vergleichsrechnung ähnlich wie am Buschei in Scharnhorst günstiger als eine Sanierung des bestehenden Gebäudes. Außerdem können so statt bisher drei Ü3-Gruppen künftig bis zu acht Kita-Gruppen - dann auch mit U3-Betreuung - untergebracht werden, teilen die Kita-Planer der Stadt mit.
Für die Zeit von Abriss und Neubau, die auf 16 Monate taxiert wird, sollen die Ü3-Kinder aus Derne im Interimsquartier in der früheren Minister-Stein-Schule in Kemminghausen untergebracht werden, die dann von den Scharnhorster Kindern nicht mehr benötigt wird.
Weiter niedrige Versorgungsquote
Insgesamt bleibt die Kita-Versorgung im Stadtbezirk Scharnhorst mit Blick auf die rechtlich zugesicherte Betreuung von unter dreijährigen Kindern aber schwierig. Ende 2020 lag der Versorgungsgrad stadtweit bei 35 Prozent, in Scharnhorst bei 24,8 Prozent.
Neues Ziel ist stadtweit eine U3-Quote von 50 Prozent. Mit den jetzt geplanten Neubauten von Fabido und freien Trägern würde nach der Berechnung der Stadt im Stadtbezirk Scharnhorst zum Kindergarten-Jahr 2022/23 ein Versorgungsgrad von 33,9 Prozent erreicht.
Kita-Ausbau auch in Eving
In Eving sieht es etwas besser aus. Dort lag die Quote bei der U3-Betreuung Ende 2020 bei 27,2 Prozent, zum Kindergarten-Jahr 2022/23 sollen es vor allem dank mehrere Aus- und Neubauten in Brechten 42,6 Prozent sein.

Auf dem Grundstück Ecke Burgweg/Münsterstraße, gleich neben dem Naturmuseum, soll eine neue Kita gebaut werden. © Oliver Volmerich
Profitieren könnten Eltern aus Eving und Lindenhorst auch von einem geplanten Neubau unmittelbar an der Grenze zum Stadtbezirk Innenstadt-Nord. Am Burgweg/Ecke Münsterstraße sollen direkt neben dem Naturkundemuseum am Fredenbaum eine neue Kita mit sechs Gruppen sowie vorübergehend eine viergruppige Interims-Kita entstehen. Sie soll als Ausweichquartier für Kitas genutzt werden, für die Abriss und Neubau geplant ist.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
