Die Schmierereien am Denkmal sorgen für großes Unverständnis und Entsetzen. Auch über die Untätigkeit der Stadt ärgern sich einige. © Beate Dönnewald
Bürgerfrust
Ärger um beschmiertes Denkmal in Dortmund: „Der Stadt ist es egal“
Viele emotionale Reaktionen lösen Schmierereien an einem Dortmunder Denkmal aus. Die Figur zeigt einen Soldaten, der um seine gefallenen Kameraden trauert. Sauer ist man auch auf die Stadt.
Der Ärger um ein vermutlich mit Sprühfarbe verunstaltetes Denkmal ist groß. Die Steinfigur in Form eines Soldaten soll ein Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges sein. Jetzt steht dort in großen, schwarzen Buchstaben: „Keine Opfer, sondern Täter.“
Die Reaktionen darauf sind sehr emotional, unter anderem in den sozialen Netzwerken. Viele empfinden „das Geschmiere“ in Dortmund-Somborn als respektlos, beschämend und als „ein Schlag ins Gesicht.“ „Wenn sich diese Leute mal die Mühe machen würden, auf den Lütgendortmunder Friedhof zu gehen, dann würden sie sehen, in welchem Alter die Soldaten waren“, schreibt eine Userin.
Die Somborner Vereine legen hier jedes Jahr einen Kranz nieder. © Beate Dönnewald
Die Wut richtet sich aber nicht nur gegen die Täter. Sauer ist man auch auf die Stadt und ihre Untätigkeit. Die sei informiert, ließe sich aber viel zu viel Zeit mit der Reinigung. „Der Stadt ist es egal“, wird gemutmaßt.
Ein Trauergestus
Das Denkmal ist ein Werk des Berliner Bildhauers Hans Dammann von 1930. Das Entstehungsjahr könnte eine Erklärung dafür sein, warum es noch nicht die martialische, kampfbereite Formensprache wie viele andere Denkmäler der 1930er Jahre zeigt, heißt es auf der Seite der Stadt. Es sei eher ein Trauergestus.
Die Tafeln mit den Namen der 115 Toten sind verschwunden, die kaum lesbare Inschrift „Den Gefallenen der Gemeinde Somborn, 1914–1918“ ist durch die Farbe verdeckt.
Eine Anfrage bei der Stadt blieb bislang unbeantwortet.
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