Erneut wollen Menschen in Dortmund gegen einen Rechtsruck in Deutschland auf die Straße geben. Am Samstag (8.2.) soll eine Demonstration mit dem Motto „Solidarität statt Hetze“ durch die Dortmunder Innenstadt ziehen. In sozialen Netzwerken wird der Aufruf zur Demo geteilt.
Angemeldet ist der Aufzug wie schon die Demo am 30. Januar aus dem Umfeld antifaschistischer Gruppen. An der Demonstration am Donnerstag nahmen fast 5.000 Menschen teil.
Die Anmelder gehen erneut von einer hohen Zahl Menschen aus: Der Polizei Dortmund liegt eine Anmeldung für rund 2.000 Personen vor. In einer Pressemitteilung am Freitag schreibt die Behörde aber, dass sie von einer höheren Zahl an Teilnehmenden ausgeht.
Als Treffpunkt ist am Samstag um 11 Uhr die Reinoldikirche genannt. Wie die Polizei zunächst mitteilte, wolle der Aufzug von dort aus über den Westenhellweg, den Hohen Wall, Südwall und die Kleppingstraße zum Friedensplatz laufen. Zum genauen Streckenverlauf sei man aber nach wie vor im Austausch mit den Demo-Organisatoren. Viel wird sich aber voraussichtlich nicht mehr am Streckenverlauf ändern.
Die Demonstration würde damit auch erneut an den Büros des Dortmunder CDU-Kreisverbandes vorbeilaufen. Die Polizei hatte diese am 30. Januar vorsorglich mit starken Kräften gesichert.
Weitere Demo vor Bundestagswahl geplant
Die Demonstrierenden warfen der CDU und dem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz einen „Tabubruch“ vor, weil die Union am Mittwoch einen Antrag zu einer restriktiveren Migrationspolitik mit Stimmen der AfD durch den Bundestag gebracht hatte. Der Aufzug am Donnerstag blieb friedlich. Dem Aufruf von Antifa-Gruppen hatte sich auch viel bürgerliches Publikum angeschlossen.
Die Ereignisse im Bundestag werden erneut Thema am Samstag. Zur Demonstration schreiben die Organisatoren außerdem: „Wir stehen für eine freie, offene und solidarische Gesellschaft.“ Man wolle gegen den Rechtsruck, Rassismus und Antisemitismus auf die Straße gehen und fordere ein Verbot der AfD, heißt es in dem Aufruf weiter.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Die Polizei rechnet während der Demonstration mit „kurzfristigen Einschränkungen“ im Verkehr. Auch wegen des Heimspiels des BVB um 15.30 Uhr sei mit einer belasteten Verkehrslage zu rechnen. „Wenn Sie mit dem Auto anreisen, meiden Sie auf Ihrem Anreiseweg den Innenstadtbereich“, warnt die Polizei Autofahrer. Insbesondere der westliche und südliche Wallbereich seien zeitweise von der Versammlungslage betroffen.
Auch DSW21 macht darauf aufmerksam, dass es ab etwa 10 Uhr zu Einschränkungen im Bus- und Stadtbahnverkehr im Bereich der City kommen könne. Die Beeinträchtigungen könnten sich bis in den Abend ziehen, teilt das Verkehrsunternehmen mit.
Vor der Bundestagswahl am 23. Februar (Sonntag) ist eine weitere Demonstration für den 20. Februar (Mittwoch) angekündigt. Der Dortmunder Arbeitskreis gegen Rechtsextremismus ruft in der Zeit von 18 bis 20 Uhr zu einer Kundgebung unter dem Motto „Ein Lichtermeer für Demokratie und Vielfalt!“ auf. Zunächst war der 19. Januar kommuniziert worden. Aufgrund einer Champions-League-Partie des BVB in Dortmund hat man die Kundgebung einen Tag nach hinten verschoben. Die Zeiten bleiben dieselben.
Anm. d. Red.: Dieser Artikel erschien erstmals am 3. Februar. Wir haben ihn am 7. Februar mit weiteren Informationen aktualisiert.