Mit der Geduld von Autofahrern und Anwohnern im Dortmunder Westen ist es endgültig vorbei: Seit Wochen warten sie darauf, dass eine Baustelle der DEW21 mit gravierenden Folgen für den motorisierten Verkehr beendet oder wenigstens optimiert wird. Vor allem in den sozialen Netzwerken wird immer mehr Kritik an der seit Anfang Oktober 2023 laufenden Maßnahme laut.
Spätestens am Freitagabend (24.11.) dürften alle Betroffenen extrem enttäuscht gewesen sein: Denn anders als von DEW21-Sprecher Ole Lünnemann versprochen, wurde die Baustelle am Bärenbruch in Dortmund-Marten und -Kirchlinde an diesem Tag nicht abgeschlossen.

Vielmehr stehen die Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer rund um den OWIIIa-Zubringer weiterhin in Staus, die teilweise bis in die Ortszentren reichen. Die Rotphasen der Baustellen-Ampeln sind extrem lang – daran hatte sich auch nichts geändert, als vorübergehend die alte, zweispurige Straßenführung unter der Unterführung wieder möglich war.
Ole Lünnemann rechtfertigt die jüngste von mehreren Verlängerungen der Baustelle im Gespräch mit dieser Redaktion am Montagvormittag (27.11.) damit, dass der seit Tagen anhaltende Regen den Abschluss der Asphaltarbeiten unmöglich gemacht habe. „An dem extremen Regenwetter können wir auch nichts ändern.“ Man hoffe aber, in zwei Tagen fertig zu sein.
„Baustellen nicht verwaist“
Kritik, die etwa auf Facebook geäußert wurde, lässt Ole Lünnemann nicht gelten: Weder die, dass die Baustelle wochenlang verwaist gewesen sei, noch die, dass hier nur zu den regulären Arbeitszeiten gearbeitet worden sei. Die Anregung, die Baustellen-Ampeln zwischendurch anders zu programmieren, wurde als „kurzfristig technisch nicht möglich“ schon vor Wochen nicht in Erwägung gezogen.
Ole Lünnemann betont, dass „aus einer kleinen eine große Maßnahme“ geworden sei und man entsprechend habe umplanen müssen. Die Baustelle sei nicht verwaist gewesen, vielmehr habe es sich um notwendige Ruhephasen gehandelt. Mehr Personal an dieser Baustelle einzusetzen, sei aufgrund fehlender Fachkräfte nicht kurzfristig möglich gewesen. „Laut Arbeitsschutzgesetz können wir die Arbeiter auch nicht einfach länger arbeiten lassen.“
„Unnötige Baustellen-Ampeln“
Generell habe DEW21 sehr vorausschauend gehandelt, indem der Reparaturbereich nach Feststellung weiterer Schäden erweitert worden sei. „Sonst hätten wir zwei Monate später eine neue Baustelle aufmachen müssen.“ Zudem könne doch nur allen daran gelegen sein, dass man den Bereich erst freigibt, sobald der Asphalt ausgehärtet ist.
Auf Facebook wird indes nicht mit Kritik gespart. Von „sinnloser Stau-Produzierung“ oder „unfassbar unnötigen Baustellenampeln“ ist hier beispielsweise die Rede. Groß ist zudem der Leidensdruck für die direkten Anwohner: Sie müssen seit Anfang Oktober massenweise wartende Autos mit laufenden Motoren vor ihrer Haustür ertragen.
Stress-Baustelle im Dortmunder Westen soll verschwinden: DEW21 verspricht: „Diesmal klappt es“
Baustelle rund um die OWIIIa in Dortmund kostet weiterhin Nerven: Eindruck vom Fortschritt trügt
Junge (6) läuft auf die Fahrbahn: Autofahrerin (23) aus Dortmund kann nicht mehr reagieren