Das ändert sich für Radfahrer in Dortmund – Fünf Millionen Euro an Investitionen

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Das ändert sich für Radfahrer in Dortmund – Fünf Millionen Euro an Investitionen

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Die Stadt will in den nächsten zwei Jahren fünf Millionen Euro in den Radverkehr investieren, der Regionalverband Ruhr und die Bahn noch mal dieselbe Summe. So sollen Radfahrer profitieren.

Dortmund

, 10.12.2019, 13:33 Uhr / Lesedauer: 2 min

„Das ist zu gefährlich“, lautete der häufigste Grund auf die Frage in einer Mobilitätsumfrage der Stadt, warum die Menschen bislang nicht vom Auto auf das Fahrrad umgestiegen sind. Auch die Zunahme von Pedelecs und die Einführung des E-Scooters haben die Straßen nicht sicherer gemacht. Nur zehn Prozent beträgt der Radfahrer-Anteil am Verkehr in Dortmund. Die Stadt will diesen Anteil bis 2030 verdoppeln - und so der Fahrradstadt Kopenhagen nacheifern.

Münster hätte es als Vorbild auch getan, meinen Kritiker, doch Dortmund hat sich für die nächsten Jahre einiges vorgenommen, um seine Bürger zum Umstieg von vier auf zwei Räder zu bewegen.

Radwege werden verbreitert

So sollen Radwege nach und nach verbreitert werden auf mindestens zwei Meter, in der Regel auf 2,30 Meter. Damit sei bequemes und sicheres Überholen möglich, heißt es in einer Vorlage, die der Rat am 12. Dezember absegnen soll. Des Weiteren sollen, wo möglich, Radwege baulich getrennt vom Autoverkehr als „gesicherte Radspuren“ eingerichtet werden. Ein Sicherheitsstreifen soll die Radwege auch von parkenden Autos trennen, Gefahrenstellen werden rot eingefärbt.

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Diese neuen Standards seien nur durch eine Umverteilung der vorhandenen Verkehrsflächen zu erreichen, stellt die Verwaltung klar, und die soll nicht zu Lasten der Fußgänger gehen.

Der Baubeginn des Radschnellwegs Ruhr im nächsten Jahr, die bessere Erschließung der Nebenstrecken abseits der Hauptverkehrsstraßen sollen Lücken schließen und das bislang 670 Kilometer lange Radwegenetz verbessern. Ziel ist ein vollständig hierarchisiertes Alltagsradwegenetz und ein geschlossenes Freitzeitwegenetz. Die Netzplanungen, so der zuständige Dezernent Ludger Wilde, sollen bis Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.

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Viele tausend Fahrradbügel

Weil man Fahrräder am Ziel auch sicher abstellen können muss, beabsichtigt die Stadt, neben den Fahrradhäusern in Aplerbeck und Mengede weitere Stationen an Bus- und Bahnhaltestellen sowie im Umfeld des Rathauses einzurichten. Rund 1000 Fahrradbügel werden in den kommenden zwei Jahren in der Innenstadt aufgestellt, weitere 4000 sollen folgen. Außerdem wird eine kombinierte Park & Ride/Bike & Ride-Anlage in Kley realisiert. Insgesamt sollen laut Verwaltung in den nächsten zehn Jahren mindestens 20 neue Abstellanlagen entstehen.

Zudem sind seit Anfang 2019 bei Neu- und Erweiterungsbauten nicht nur Kfz-Stellplätze, sondern auch Radabstellanlagen von ausreichender Qualität nachzuweisen.

Mit aktuell 93 Leihrad-Stationen hat Dortmund das am weitesten entwickelte Stationsnetz im Ruhrgebiet, möchte die Verleihzahlen aber um das Zehnfache erhöhen. Mit der vom Verleiher Nextbike im September 2019 eingeführten neuen Fahrradgeneration können die neuen Räder künftig in sogenannten Freefloatingzonen überall abgestellt werden und nicht nur an den Stationen.

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Stillleben auf dem Wallring

Damit die Verkehrswende auch im Kopf stattfindet, um dann in die Beine zu gehen, plant die Stadt eine achtteilige Marketingkampagne – Teil ist ein für September 2021 auf dem Wallring geplantes Stillleben.

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Das alles lässt sich die Stadt in den nächsten zwei Jahren fünf Millionen Euro kosten. Die Deutsche Bahn und der Regionalverband Ruhr mit seinem regionalen Radwegenetz investieren auf Dortmunder Gebiet noch mal dieselbe Summe, betont Planungsdezernent Ludger Wilde. Und es geht weiter. Ab dem Jahr 2022 beabsichtigt die Stadt, 6 Millionen Euro jährlich in den Radverkehr zu stecken.