Derzeit können die Bewohner der Seniorenheime ihre Angehörigen nur auf dem Bildschirm sehen. © (A) Stephan Schütze
Seniorenheim
Hilfe-Hotline, Skype-Besuche: Seniorenheim bietet besonderes Hilfspaket
Das Leben im Seniorenheim hat sich nicht nur für die Bewohner verändert. Auch die Mitarbeiter brauchen eine andere Unterstützung. Einige Seniorenheime in Dortmund haben deshalb aufgerüstet.
Seniorenheime sind in der Corona-Krise zu abgeriegelten Festungen geworden – zum Schutz der Bewohner. Denn sie alle gehören aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe. Heime, in die das Virus trotz aller Sicherheitsvorkehrungen eingedrungen ist, haben einige Bewohner verloren.
Ganz oben auf der Vorgabenliste, die die Senioren schützen soll, steht deshalb weiterhin: kein Besuch. „Sowohl Bewohner als auch Angehörige reagieren sehr verständnisvoll auf diese Ausnahmesituation“, sagt Beate Romanowski als Leiterin der Alloheim Seniorenresidenz „Schloss Westhusen“ in Westerfilde.
Bewohner werden mithilfe von Gesprächen aufgefangen und bei der Kontaktaufnahme zu ihren Angehörigen per Telefon und Skype unterstützt. Zudem werden wieder Briefe geschrieben, denen teils Fotos beiliegen, und Angehörige können Kleinigkeiten für die Senioren am Eingang abgeben.
Auch Mitarbeiter brauchen Unterstützung
Spaziergänge, Hilfe bei der Arbeit im Garten der Seniorenresidenz und interne Veranstaltungen in Kleingruppen, wie beispielsweise Sitzgymnastik, sollen den Bewohnern Abwechslung bieten. „Das alles geschieht natürlich unter Einhaltung der hygienischen Schutzmaßnahmen“, sagt Beate Romanowski.
Sie sei ihren Mitarbeitern sehr dankbar, die Tag und Nacht im Einsatz seien und alles geben, „um den Bewohnern auch in diesen Zeiten Halt und Geborgenheit zu geben“. Jetzt hat die Alloheim-Unternehmensgruppe zusätzlich ein Konzept entwickelt, dass bundesweit Mitarbeiter in ihren Einrichtungen unterstützen soll.
Ab sofort ist auch die Seniorenresidenz „Schloss Westhusen“ Teil dieses Konzepts, das sich in erster Linie an die Führungskräfte richtet, wie die Residenz nun mitteilt. Der Grund: Die Führungskräfte seien die „Mittler“ zwischen Hilfsangebot und Mitarbeitern.
Bewohner, Angehörige und Mitarbeiter seien inzwischen aufgrund ständig wechselnder Vorgaben verunsichert. „Hier braucht es gute Nerven und viel Einfühlungsvermögen“, erklärt Petra-Ricarda Groth, Geschäftsführerin Personal der Alloheim-Unternehmensgruppe.
Konzept gegen psychische Überforderung
Drei Konzept-Bausteine sollen Führungskräfte wie Beate Romanowski in Westerfilde nun unterstützen und psychischer Überforderung der Mitarbeiter vorbeugen. Zunächst gebe ein umfangreicher Leitfaden eine Orientierung für die Kommunikation mit Angehörigen und Mitarbeitern.
Zudem stehe ein internes Expertenteam aus dem Personalbereich rund um die Uhr über eine Hotline zur Verfügung. Auch Einzel- oder Gruppengespräche mit Mitarbeitern seien möglich.
Zusätzlich gebe es ein externes Krisen-Coaching, das von der Berufsgenossenschaft für Gesundheit und Wohlfahrtspflege angeboten wird. In den nächsten Wochen soll sich zeigen, ob sich das Konzept bewährt.
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