
© Nils Stachowiak
Corona-Schnelltests werden in Dortmund knapp - aber nur im Handel
Pandemie
Seitdem die neuen Corona-Vorschriften gelten, wächst auch die Nachfrage nach Selbsttests wieder. Im Handel sind sie kaum noch erhältlich - doch einige Anbieter geben Entwarnung.
Die Inzidenz steigt - und mit ihr auch die Nachfrage nach Corona-Schnelltests. Zwar sind Bürgertests seit dem 13. November wieder kostenlos. Aber auch Schnelltests zum Selbsttesten sind so gefragt wie bei ihrer Einführung.
Laut Michael Beckmann, dem Vorsitzenden der Bezirksgruppe Dortmund im Apothekerverband Westfalen-Lippe (AVWL), sind insbesondere die Selbsttests zur Eigenanwendung zurzeit sehr knapp. Die Nachfrage habe deutlich zugenommen, und die Einkaufspreise steigen deutlich spürbar.
Mit der Nachfrage steigen auch die Preise
Nachdem viele Supermärkte die Testkits im Sommer noch für unter einen Euro angeboten hatten, sind sie dort mittlerweile kaum noch zu haben. In Märkten von Rewe und Aldi bekamen Kunden am Montagmorgen keine mehr. Rewe-Verkäufer erzählen, dass sie sogar komplett aus dem Sortiment genommen wurden.

Aldi hat als einer der ersten Lebensmittelhändler Corona-Schnelltests für den persönlichen Gebrauch angeboten. Doch jetzt sind die Tests auch hier nicht mehr verfügbar. (Archiv) © Stephan Schuetze
Auch die Apotheken merken, dass der Einkauf schwieriger geworden ist. Martin Wernet, Inhaber der Georg-Apotheke an der Saarlandstraße, durchsucht wöchentlich die Angebote seiner Lieferanten. Ausreichend Testkits kann er bestellen, aber „mittlerweile sind die Preise aber drei Mal so hoch wie im Sommer.“
„Wer einen Test sucht, bekommt ihn“
Sorgen über leere Regale müssten sich Verbraucher aber nicht machen. „Wer einen Schnelltest sucht, bekommt ihn in der Apotheke“, gibt Wernet Entwarnung. Zudem erwartet der Apothekenleiter, dass sich die Lage nun etwas entspannt: Er bekomme jetzt wieder mehr Angebote.
Auch in der Kronen-Apotheke sind noch genügend Exemplare zu haben. „Noch haben wir Vorräte“, beruhigt Barbara Haarmann ihre Kunden. Die pharmazeutisch-technische Assistentin erzählt jedoch, dass die Hersteller nun öfter variieren: „Wir wissen nie, welche Tests wir nächste Woche bekommen.“
Beschaffung auch für Bürgerteststellen schwieriger
Natürlich merken auch die Bürgerteststellen die erhöhte Nachfrage und die damit verbundenen Folgen. Die Terminbuchungen über das Buchungsportal des AVWL haben sich im November vervierfacht. Es würde nun wieder so viel getestet wie im Mai und Juni diesen Jahres.

Im Drive-In-Testzentrum ist der Vorrat an Testkits noch gut gefüllt. Das Angebot der Bürgertestzentren ist laut AVWL nicht in Gefahr. (Archiv) © Oliver Schaper
„Auch bei den Schnelltests zur professionellen Anwendung ist die Beschaffung nicht einfach“, so Apotheker Michael Beckmann. Das bestätigt auch die Drive-In-Teststelle in Wambel. Die Lieferungen seien zurzeit schwierig, die Vorratslager aber noch gut gefüllt.
Probleme bei Produktion und Fracht
Ein großes Problem: Einige Hersteller hätten nach der niedrigen Nachfrage im Sommer ihre Produktion eingestellt, Lager wurden abverkauft. Aber auch der Transport nach Deutschland gestaltet sich in der Adventszeit schwieriger, berichten Lieferanten. Trotzdem erwartet der Apothekerverband, dass sich das Angebot schon bald der Nachfrage anpassen wird.