Für den QR-Code, der als digitaler Impfnachweis dient, standen am Samstag (4.12.) viele Dortmunder Schlange.

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2G im Einzelhandel in Dortmund – Lange Schlangen an den Apotheken

rnCorona-Nachweise

Ohne 2G-Nachweis kein Einkauf in der Dortmunder Innenstadt – das hat am Samstag zu einem Run auf die Apotheken in der City geführt. Am Mittag ging zwei Stunden gar nichts mehr.

Dortmund

, 04.12.2021, 21:39 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hier steht 26.11.“, sagt der Mann am Eingang von Saturn. Die Kundin ist verwirrt, also muss er weiter erklären. „Sie müssen noch warten.“

Diese Szene von Samstagabend, kurz vor 20 Uhr, ist symbolhaft: Ohne 2G-Nachweis ist immer weniger möglich, seit Samstag (4.12.) auch nicht mehr das Einkaufen in der Dortmunder Innenstadt. Das hat mehrere Folgen.

Großer Andrang bei den Impfstellen in der Stadt

Zum einen gibt es seit vielen Tagen einen größeren Andrang an den Impfstellen. Viele, die bisher noch nicht konnten oder wollten, lassen sich jetzt doch Biontech, Moderna oder Johnson & Johnson in den Arm spritzen. Im Zelt am Hansaplatz neben dem großen Weihnachtsbaum etwa oder in der Berswordthalle oder in der Thier-Galerie.

Dort gab es am Samstag eine weitere symbolhafte Szene. Johnson & Johnson wollte jemand haben – da reiche ja nur eine Dosis ohne Auffrischung in zwei Wochen. Hinterhergeschoben die Frage: Kann ich jetzt direkt shoppen gehen?

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Nein, genau wie oben, bei der Szene am Saturn-Eingang: Erst zwei Wochen nach der vollständigen Impfung gilt das digitale Zertifikat als Eintrittskarte zu den Geschäften und zum Weihnachtsmarkt. Vorher nicht.

Viele Dortmunder wollten ihre Impfzertifikate

Nichtsdestotrotz: An den Apotheken war der Shopping-Wunsch vieler Menschen schon am ersten 2G-Tag spürbar. Ob nun an der Schwanen-Apotheke zwischen Thier-Galerie und Saturn, an der Corso-Apotheke zwischen Karstadt und P&C, an der Adler Apotheke am Alten Markt oder anderswo in der City – überall bildeten sich am Samstag lange Schlangen, bis weit nach draußen.

Denn überall standen viele Menschen an, die ihre Impfzertifikate wollten. Ihre digitalen Nachweise für das Smartphone, mutmaßlich, um shoppen oder die Gastronomie besuchen zu können. Den ganzen Tag über sei der Andrang deswegen schon groß, sagt die Mitarbeiterin einer zentralen Apotheke am späten Nachmittag.

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Aufwendiges Verfahren für die Apotheker

Ein digitales Impfzertifikat auszustellen, dauert deutlich länger als das Einlösen eines Rezeptes oder der Verkauf von Nasenspray und Hustenlöser. Erst muss geschaut werden, ob alles im gelben Impfausweis seine Richtigkeit zu haben scheint. Dann das Feststellen der Identität – auch das mit Fallstricken.

Woher solle man beispielsweise wissen, wie ein Ausweis aus Indonesien aussehe, fragt eine andere Apothekerin. Das könne man doch gar nicht hundertprozentig prüfen. So etwas wäre doch eigentlich eher Aufgabe einer Behörde, nicht der Apotheken.

Technische Störung beim zentralen Server

Doch auch bei deutschen Pässen muss genau hingeschaut werden. Ebenfalls wichtig: Wirkt bei Impfstoff-Chargennummer, Arztstempel, Datum alles schlüssig? Ist das erledigt, geht der Apotheker über zum Kontakt mit dem Server, der bundesweit für die Erstellung der digitalen Impfzertifikate sorgt. Normalerweise.

Am Samstag aber habe es eine rund zweistündige Störung gegeben, heißt es von Dortmunder Apothekern. Die Folge: Kunden mussten abgewiesen werden, weil man schlichtweg die digitalen Codes nicht habe erstellen können. Das wiederum habe zu viel Unverständnis, auch zu unschönen Szenen geführt.

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