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Corona-Prämie für Pflegekräfte gibt‘s nur an einem Dortmunder Krankenhaus
Bonus für Krankenhaus-Mitarbeiter
Nach den Pflegekräften in der Altenpflege bekommen nun auch Krankenhaus-Mitarbeiter einen Corona-Bonus. Jetzt ist klar, welche Krankenhäuser die Prämie bekommen. In Dortmund ist es nur eins.
Nicht nur Applaus, sondern auch ein finanzielles Dankeschön - diese Forderung wurde im Frühjahr laut, als es um die Belastung des Pflegepersonals durch die Corona-Pandemie ging.
Für Pflegekräfte aus der Altenpflege wurde im Mai eine Prämie, die in NRW bis zu 1500 Euro betragen kann, beschlossen. Pflegekräfte, die in Krankenhäusern arbeiten, gingen zunächst leer aus. Erst im Herbst wurde hier nachverhandelt. 100 Millionen Euro stellen die Krankenkassen für diese Corona-Prämie bereit.
Nur ein Dortmunder Krankenhaus hat Anspruch
Seitdem ist klar: Kliniken, die einen bestimmten Satz an Covid-19-Patienten behandelt haben, haben Anspruch auf eine Prämie für die Angestellten. Das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) hat eine Liste mit den Kliniken veröffentlicht.
Aus Dortmund taucht nur ein Krankenhaus auf der Liste auf: das Klinikum Dortmund. 523.447 Euro werden als Prämienvolumen angegeben. Alle anderen Krankenhäuser gehen leer aus, zumindest was diese Corona-Prämie angeht.
Voraussetzung ist gewisse Patientenzahl bis Ende Mai
Anspruchsberechtigt sind nur Kliniken, die bis zum 31. Mai mehr als 20 Covid-19-Patienten (bei weniger als 500 Betten) beziehungsweise mehr als 50 Covid-19-Patienten behandelt haben.
Unsere Anfrage, wie viele Covid-19-Patienten in dem Zeitraum im Klinikum Dortmund behandelt wurden und wie die Prämie unter den Mitarbeitern aufgeteilt wird, hat das Klinikum bislang nicht beantwortet.
Andere Krankenhäuser mit Einmalzahlungen für Mitarbeiter
Obwohl die anderen Krankenhäuser in Dortmund für einen Anspruch auf die Corona-Prämie zu wenige Covid-19-Patienten behandelt haben, gehen deren Angestellte nicht leer aus.
Die St.-Lukas-Gesellschaft, zu der das Josefs-Hospital in Hörde und das Katholische Krankenhaus Dortmund-West gehören, zahlt den Mitarbeitern Corona-Einmalzahlungen. Grundlage ist ein entsprechender Beschluss des Caritas-Verbands.
An beiden Standorten sind bis Ende Mai je fünf Covid-19-Patienten behandelt worden. Man habe nur mit Corona infizierte Notfall-Patienten aufgenommen, da man keines der Covid-19-Schwerpunkthäuser sei, so Pressesprecher Holger Böhm.
„Wir begrüßen, dass die nun durch die Bundeskommission abgestimmten Corona-Einmalzahlungen uns die Möglichkeit geben, die Wertschätzung für unsere Mitarbeiter in Zeiten besonderer Belastungen zum Ausdruck zu bringen und ihnen eine Anerkennung für ihren Einsatz zukommen lassen zu können“, so Lukas-Geschäftsführer Clemens Galuschka.
Je nach Entgeltgruppe beträgt die Zahlung 600, 400 oder 300 Euro, so Pressesprecher Böhm. Azubis, Schüler und Praktikanten erhalten 225 Euro. Für Ärzte sind die Einmalzahlungen tariflich gesondert geregelt, sie erhalten im Januar 700 Euro.
Die Regelung des Caritas-Verbands gilt auch für die Mitarbeiter der St.-Johannes-Gesellschaft mit den Kliniken St.-Johannes-Hospital und Elisabeth-Krankenhaus, bestätigt Sandra Baran, Mitarbeiterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit.
Tarifvertrag sieht Zahlungen ab 300 Euro vor
Mitarbeiter im Hüttenhospital, in dem bis Ende Mai zwei Corona-Patienten behandelt wurden, erhalten eine Sonderzahlung, die auf einen Tarifvertrag fußt, den die Gewerkschaften Verdi und dbb (Beamtenbund), die kommunalen Arbeitergeberverbände und das Innenministerium geschlossen haben.
Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf 112.000 Euro, so Pressesprecherin Sandra Hinse. Der Vertrag sieht eine „Corona-Sonderzahlung“ in Höhe von 600, 400 oder 300 Euro - je nach Entgeltgruppe - vor.
Auf die tariflich vereinbarten Bonuszahlungen verweist auch Klaus-Peter Wolter, Pressesprecher des Klinikums Westfalen, zu dem die beiden Knappschaftskrankenhäuser in Dortmund gehören. „Wir zahlen die Bonusansprüche auf dieser Basis in vollem Umfang aus und zwar mit der Gehaltsabrechnung Ende Dezember“, so Wolter.
1983 im Münsterland geboren, seit 2010 im Ruhrpott zuhause und für die Ruhr Nachrichten unterwegs. Ich liebe es, mit Menschen ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und vor allem: zuzuhören.
