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Bald gar keine PCR-Tests mehr? Kitas in Dortmund sollen Selbsttests zählen
Corona-Tests
Ist das schon die Vorbereitung auf eine komplette Abkehr von PCR-Tests in Kindergärten? Die Kitas in Dortmund sollen schon einmal durchzählen, wie viele Selbsttests noch da sind.
Die Anweisung kam am Dienstagmittag (25.1.) – von der Stadt über die Kita-Träger an die einzelnen Kindergärten in Dortmund: Man möge doch bitte nachschauen, wie viele Corona-Selbsttests noch da seien.
Bis in den Herbst 2021 hinein wurden in den allermeisten Kitas in Dortmund noch zwei bis drei Selbsttests pro Woche und Kind an die Eltern ausgegeben. Verbunden mit der Bitte, die zu Hause zu machen und das Kind nur zu bringen, wenn die Tests auch negativ waren.
Einzige Ausnahme: die wenigen Einrichtungen, die schon an einem Modellprojekt der Stadt teilnahmen.
Stadt kümmert sich seit Herbst 2021 um Lollitests für Kitas
Lolli-PCR-Tests seien genauer, hatte die Stadt argumentiert – und das in den Grundschulen erprobte Verfahren an einige Kitas ausgeweitet: 10 bis 15 Kinder lutschen jeweils an einem Stäbchen, die zusammen im Labor ausgewertet werden. Ist der Pool positiv, gibt es im Nachgang Einzeltests.
Für die Grundschulen hatte das Land das flächendeckend so angeordnet und auch bezahlt. Die PCR-Testungen in Kitas übernahm die Stadt dann finanziell – und rollte das Verfahren im Herbst an alle 323 Kitas aus. Bis zur vergangenen Woche.
Nur noch ein Lollitest pro Woche – nur der erste Schritt?
Denn der Effekt der extrem gestiegenen Infektionszahlen durch Omikron: Die Labore kamen nicht mehr hinterher. Vor allem auf die Ergebnisse der Nachtestungen mussten Eltern, Kitas und Erzieher lange warten. Die Stadt zog also eine erste Reißleine.
Seit Montag (24.1.) gibt es nur noch einen Lollitest pro Woche. Und spätestens seitdem das Land nun auch die PCR-Nachtestung an Grundschulen gekippt hat, sorgt man sich in den Kitas: Wird dort nun die PCR-Testung komplett abgeschafft?
„Das befürchten wir“, heißt es beispielsweise von einer Kita-Leitung aus Dortmund. Die Stadt indes weist auf Anfrage darauf hin, es handele sich zunächst einmal um „eine Abfrage zum aktuellen Bestand an Antigen-Schnelltests“.
Stadt weist hin auf die neuen Regeln für PCR-Tests
Diese Informationen seien „wertvoll, wenn es darum geht zu erfahren, wo diese Tests fehlen, um gegebenenfalls rechtzeitig weitere Antigen-Tests beschaffen zu können“, so Stadtsprecherin Anke Widow.
Man könne nicht in die Zukunft schauen, aber man weise schon auf die landesweite Diskussion hin – „in Bezug auf die durch mangelnde Laborkapazitäten insgesamt begrenzten Möglichkeiten von PCR-Testungen“.
Man spreche derzeit mit dem Ministerium, wie man angesichts der neuen Lage „eine stabile Teststruktur“ schaffen könne.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
