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Neue Corona-Variante Omikron in Dortmund? „Nur eine Frage der Zeit“
Video-Interview
Noch ist die neue Corona-Variante Omikron nicht in Dortmund aufgetaucht. Doch die Stadt bereitet sich bereits darauf vor. Es gebe ein größeres Problem als die Reiserückkehrer, heißt es.
Wie ansteckend und wie gefährlich ist die neue Corona-Variante Omikron, die zuerst in Südafrika aufgetreten ist, aber inzwischen auch ihren Weg nach Europa gefunden hat? Antworten darauf haben selbst Wissenschaftler noch nicht. Aber auch in Dortmund bereitet man sich darauf vor, dass die neue Mutation bald auch hier auftauchen könnte.
„Ich denke, sie wird ankommen. Es ist nur eine Frage der Zeit“, stellte der Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Dr. Frank Renken, im Gespräch mit dieser Redaktion fest. „Sie wird auch in Dortmund früher oder später ankommen.“
Sorgen machen Renken dabei weniger Reiserückkehrer etwa aus dem südlichen Afrika, die die neue Variante mitbringen könnten. Das Problem seien vor allem Kontaktpersonen von Reiserückkehrern, die sich der möglichen Gefahr gar nicht bewusst seien. „Da sehen wir die eigentlichen Probleme in der Entdeckung“, so der Gesundheitsamtsleiter.
Sequenzierung nötig
Ein weiteres Problem ist, dass wie bei anderen Corona-Varianten die PCR-Tests erst aufwendig sequenziert werden müssen, um die entsprechenden Mutationen nachweisen zu können. Das geschieht mit Blick auf die neue Omikron-Variante noch nicht automatisch.
„Die Laborkapazitäten sind aktuell durch die hohen Testzahlen an der Belastungsgrenze angelangt und eine Sequenzierung bindet zusätzliches Personal“, hatte eine Stadtsprecherin schon am Montag erklärt. Vorgeschrieben sei eine Genomsequenzierung abhängig von der aktuellen Zahl der Neuinfektionen nur von fünf oder zehn Prozent der Positivproben.
Vorbereitung im Labor
Trotzdem bereitet man sich bei der Stadt auf die neue Corona-Variante vor. In einem großen Labor in Dortmund versuche man bereits herauszufinden, auf welche Mutationen man untersuchen müsse, die auf die neue Variante hinweisen könnten, berichtet Frank Renken. Dann könnte eine volle Sequenzierung gemacht werden. „Es ist nicht möglich, dass man jede Probe auf diese neue Mutation untersuchen könnte“, sagte der Chef des Gesundheitsamtes.
Aktuell vorherrschend ist in Dortmund wie in ganz Deutschland die Delta-Variante des Coronavirus. Zahlen zum Auftreten des Wildtyps und anderer Varianten liefert die Stadt in ihrem täglichen Corona-Update schon länger nicht mehr, weil diese keine Rolle mehr spielen.
Oliver Volmerich, Jahrgang 1966, Ur-Dortmunder, Bergmannssohn, Diplom-Journalist, Buchautor und seit 1994 Redakteur in der Stadtredaktion Dortmund der Ruhr Nachrichten. Hier kümmert er sich vor allem um Kommunalpolitik, Stadtplanung, Stadtgeschichte und vieles andere, was die Stadt bewegt.
