
© Oliver Volmerich
Wie kam die Corona-Mutation in die Dortmunder Kitas?
Britische Variante
Die britische Corona-Variante ist in zwei Kitas in Dortmund aufgetaucht. Die Suche nach dem Ursprung läuft seit Tagen. Wie weit ist die Stadt? Der Gesundheitsamts-Chef gibt Auskunft zur Lage.
Eine Erzieherin in einer Kita in der Nordstadt hat sie im Körper, ein Kind aus einer Kita im Westen Dortmunds ebenfalls: die britische Variante des Coronavirus, die B.1.1.7, die als deutlich ansteckender gilt als der Wildtyp, also die Version, die seit 2020 bekannt ist.
Dementsprechend interessant ist auch für die Stadt die Frage: Woher kam diese Version? Wie verlief der Infektionsweg in den beiden Fällen?
Ob es darauf jemals eine Antwort geben wird?
Fabido-Kita in der Nordstadt, Katholische Kita in Rahm
Birgit Zoerner, die Chefin des Dortmunder Corona-Krisenstabs, erläutert: „Es ist für uns noch nicht möglich gewesen, die Infektionsquelle zu finden.“ Das gelte sowohl für den Fall der Erzieherin aus der Fabido-Kita an der Uhlandstraße 170 als auch für das Kind aus der katholischen Kita Heilig Kreuz an der Jungferntalstraße in Rahm.
In beiden Einrichtungen gab es große Testreihen. Von Ergebnissen konnten Renken und Zoerner am Dienstag aber noch nicht berichten. Dr. Frank Renken, Leiter des Dortmunder Gesundheitsamts, ist mehr als skeptisch, noch Erfolge melden zu können: „Ich gehe nicht davon aus, dass wir die Quelle ermitteln können“, sagt er deutlich.
Als allgemeine Info kam am Nachmittag von der Stadt am Dienstagnachmittag lediglich: Es gebe bisher keine weiteren B.1.1.7-Fälle in Dortmund.
B.1.1.7? Probe muss „sequenziert“ werden
Während in Rahm der Kita-Betrieb schon seit Montag ruht, bleibt in der Nordstadt-Kita seitdem nur eine der beiden Gruppen zuhause. „Uns ist völlig unklar, wie der Erreger zu dem Kind und zur Erzieherin kommen konnte“, so Renken. Gereist sei keiner der Betroffenen. Und auch aus dem Umfeld gebe es keine Hinweise.
Um nach einem positiven Test herauszufinden, ob es sich um den Wildtyp oder die B.1.1.7-Variante handelt, muss die Probe „sequenziert“ werden. Das geschehe allerdings nicht grundsätzlich – aus Kosten- wie aus Kapazitätsgrunden, so Renken weiter: „Eine Sequenzierung kostet über 200 Euro. Und nicht jedes Labor kann sie durchführen.“
Wieder genügend Kapazitäten im Gesundheitsamt
Dass Infektionsketten unklar blieben, sei indes nichts Ungewöhnliches, sondern zeige sich überall in Deutschland: „Überwiegend wissen wir nicht, woher die Varianten kommen.“
An mangelndem Einsatz der Stadt liege es jedenfalls nicht, unterstrich Renken: „Es kann nicht daran liegen, dass wir kein Personal zur Ermittlung haben.“ Seitdem das Infektionsgeschehen in Dortmund geringer geworden sei, hätten die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes wieder genügend Kapazitäten. Aber, so Renken: „Wir haben schlicht die Information nicht.“
Hinweis: In einer vorherigen Version hatten wir geschrieben, die Kita in Rahm seit weiter offen. Diesen Fehler haben wir berichtigt.
Jahrgang 1977 - wie Punkrock. Gebürtiger Sauerländer. Geborener Dortmunder. Unterm Strich also Westfale.
